Gute Nachrichten für all jene, die zwar einen hohen IQ, aber wenig am Bankkonto haben: Ein kluges Köpfchen ist keine zwingende Voraussetzung für Reichtum, wie Alessandro Pluchino und seine Kollegen von der Universität im italienischen Catania herausgefunden haben. Sie entwickelten ein Computermodell rund um das Thema menschliche Fähigkeiten und wie wir damit Chancen nützen, die sich während unserer beruflichen Laufbahn auftun.
Dieses Modell verzeichnet über ein Arbeitsleben von 40 Jahren die Talente von Individuen sowie alle Chancen, die deren Einkommen vergrössern, aber auch verkleinern können. Das resultierende Ranking beweist, dass der Wohlstand weltweit nach der „80:20“-Regel verteilt ist: 80 Prozent der Bevölkerung besitzen 20 Prozent des Gesamtkapitals, und einer Minderheit von 20 Prozent gehören die verbleibenden 80 Prozent des globalen Reichtums.
Die Untersuchung der italienischen Wissenschaftler zeigt aber auch, dass es nicht die Begabtesten sind, die am meisten verdienen. Glück spielt dabei eine bedeutende Rolle:
It is evident that the most successful individuals are also the luckiest ones. And the less successful individuals are also the unluckiest ones.
Serendipity in der wissenschaftlichen Forschung
Dieser Glücks-Faktor in der Maximierung von Ergebnissen wird mittlerweile auch von Wirtschaftsagenturen gefördert: Das European Research Council steckte kürzlich 1,7 Mio. Dollar in die Untersuchung von Serendipity – also glückliche Zufälle – in der wissenschaftlichen Forschung und wie sie am besten genutzt werden kann.
Alessandro Pluchino und sein Team verwendeten ihr Modell abermals, um herauszufinden, welcher Nutzen grösser ist: Wenn Gelder gleichmässig auf eine Gruppe Wissenschaftler aufgeteilt wird oder nur unter jenen, die schon in der Vergangenheit mit Erfolgen aufgefallen waren. Das Ergebnis:
The strategy that delivers the best returns, it turns out, is to divide the funding equally among all researchers. And the second- and third-best strategies involve distributing it at random to 10 or 20 percent of scientists.
Ähnlich könnte auch mit Investitionen im Wirtschaftsbereich vorgegangen werden, glauben die Wissenschaftler. Aber wie immer gilt: Es muss zu dieser Thematik noch intensiver geforscht werden.