Wie Menschen spenden – und warum Fairness dabei wichtig ist

Eine experimentelle Studie zeigt Muster im Spende-Verhalten von Menschen: Sie fühlen sich besonders von Einzelschicksalen angesprochen und sehen ihre Unterstützung gerne breiter verteilt. Der Grund dafür sind Fairness-Präferenzen.

Wie Menschen spenden – und warum Fairness dabei wichtig ist

Sobald Menschen etwas spenden wollen, stehen sie meist vor einer Entscheidungen: Soll sich die Spende auf ein Ziel konzentrieren oder gleichmässig auf mehrere Empfänger verteilt werden?

Laut einer Untersuchung wird das Spender-Gewissen dann besonders zufrieden, wenn die Zuwendungen gleich mehreren Anliegen zugutekommen:

But donating to just one requester has a downside that makes this strategy particularly unappealing: it feels unfair to the other requesters. Our research, recently published in the Journal of Personality and Social Psychology, shows that the preference to be fair—even when nobody is watching—leads people to choose to distribute their money across multiple requesters, instead of concentrating it to a single requester. In other words, they prefer breadth over depth in their donations.

Grössere Streuung bevorzugt

Um das herauszufinden, wurden insgesamt sechs Experimente mit 2’380 Teilnehmern durchgeführt, die echte Spendenentscheidungen treffen sollten. Bei jedem Experiment sollten die potenziellen Spender einen kleinen Bonus von einem Euro investieren, den sie als Belohnung nach dem Ausfüllen eines Fragebogens erhalten hatten. Mögliche Antragsteller fanden sie auf Finanzierungsplattformen wie Kiva.org, GoFundMe, FundRazr.com und Compassion.com.

Es zeigte sich, dass 78 Prozent der Spender ihr Geld lieber auf mehrere Empfänger verteilen anstatt sich nur für einen zu entscheiden. Ausserdem offenbarte ein weiteres Experiment, dass die Spender noch grosszügiger wurden, wenn ihnen die Schicksale der einzelnen Empfänger präsentiert wurden, anstatt sie innerhalb eines gebündelten Antrags zu verpacken .

Was können Spenden-Organisation aus diesen Ergebnissen lernen? Spender legen grossen Wert auf eine faire Verteilung, und Einzelschicksale regen die Grosszügigkeit noch mehr an als eine Gruppe:

One lesson that we think can be learned from these data is that fairness is a powerful psychological motive that can be leveraged in donation decisions. For example, charities might try designing a donation page with a small number of requesters who seem very similar in neediness or deservingness, as it may make it harder for donors to justify leaving some requesters unhelped.

Quelle: Daron Sharps, Juliana Schroeder, Spreading the Wealth: The Preference to Distribute Donations, behavioralscientist.org, May 7, 2019