ForscherInnen der Universität Graz, der ETH Zürich, der Northumbria University und der Oxford University haben herausgefunden, dass beim Schach sowohl Intelligenz als auch Übung gleich wichtig sind, und zwar das gesamte Leben lang. Gleichzeitig konnten sie belegen, dass intelligentere Personen mehr von regelmässigem Üben profitieren.
Die Studie der Forschungsgruppe (veröffentlicht im Fachmagazin PNAS) ist die erste, in der die Entwicklung der Spielstärke über die gesamte Lebensspanne untersucht wurde. Insgesamt 90 TurnierschachspielerInnen im Alter zwischen zehn und 77 Jahren nahmen daran teil. Am Anfang stand die Frage, wie Intelligenz und Übung über das Leben gerechnet ineinandergreifen – also zu Beginn der Schachkarriere, im Bereich der Spitzenleistung zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr sowie in der Phase des kognitiven Abbaus im höheren Alter.
Schachspiel ist ein besonders gutes Untersuchungsobjekt, um der Forschungsfrage nachzugehen, wie herausragende Leistungen zustande kommen. Es gibt es ein objektives System der Überprüfung: die Elo-Zahl, die angibt, wie stark ein individueller Spieler ist.
Die Forscher beobachteten mit der Elo-Zahl die Spielstärke und kombinierten mit zwei Werten, die für Übung und Begabung stehen: die Anzahl von Turnierspielen pro Halbjahr und die Resultate eines Intelligenztests. Es zeigte sich dass beide Faktoren in allen Phasen eine wichtige Rolle spielen. Je höher die Intelligenz und je mehr Turnierspiele absolviert wurden, desto höher war die Spielstärke. Und: Intelligentere SpielerInnen profitierten mehr von der Übung als weniger intelligente.
Die Ergebnisse zur Schachstudie sind laut den ForscherInnen prinzipiell auch auf andere besondere individuelle Leistungen übertragbar, von Geigenspielen bis Spitzentanz.
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