Warum wir einem geschenkten Gaul nicht ins Maul schauen: Der Zusammenhang von Fremdinvestments und der Sunk Cost Fallacy

Zuwendungen von Freunden und Verwandten werden stärker genützt, je mehr Kosten dahinterstecken. Eine Studie zeigt, dass das auch für Gaben von Fremden gelten kann.

Warum wir einem geschenkten Gaul nicht ins Maul schauen: Der Zusammenhang von Fremdinvestments und der Sunk Cost Fallacy

Bisher glaubte man, die „Sunk Cost Fallacy“ sei eine sehr persönliche Sache: Sobald man Geld für etwas ausgegeben hat, das sich als Fehlgriff erweist, wird es trotzdem verwendet. Der Aufwand in der Vergangenheit – die versunkenen Kosten – beeinflussen das Handeln in der Gegenwart.

Eine neue Studie zeigt, dass wir dieses irrationale Verhalten auch zeigen, wenn jemand anderer bezahlt hat.

Angenommen, die Tante schenkt uns einen Pullover, mit dem man sich nicht in die Öffentlichkeit wagen kann. Sobald wir wissen, dass sie sich das Geld dafür vom Mund absparen musste – werden wir ihn dann vielleicht doch hin oder wieder tragen?

Gratis oder kostenpflichtig?

Um das zu beantworten, stellte Christopher Olivola von der Carnegie Melon University 602 Menschen ein paar hypothetische Fragen. Was passiert, wenn sie Tickets für ein Open Air-Konzert gekauft haben, und die schlechten Wetterprognosen lassen die Lust an einem Abend unter freiem Himmel rapide sinken – allerdings kann man die Karten nicht mehr umtauschen? Ergebnis: Die meisten wollen dem Wetter trotzen und lieber im Regen sitzen, als ihre Karten verfallen zu lassen. Jene allerdings, die Karten gratis bekommen haben, sehen sich das Konzert lieber im Fernsehen an.

Intriguingly, though, this was also true of those told they had been given the ticket, if they were told as well that the ticket had originally cost money rather than being a freebie. Moreover, similar results obtained in other experiments Dr Olivola conducted, involving imaginary tennis-club memberships, movie-watching and chocolate cake.

Voraussetzung für dieses Phänomen ist eine enge Beziehung zum edlen Spender sowie Kosten, die diesem ursprünglich angefallen waren.

Eine weitere Untersuchungsrunde brachte allerdings ein überraschendes Ergebnis:

In these the putative gift was supposed to have come not from a bosom buddy but rather from a casual acquaintance or a stranger. To his surprise, the effect was often stronger with these people than it was with friends and relatives.

Der Studienautor vermutet hinter diesem Phänomen, dass wir uns intuitiv Freunde machen wollen, indem wir übertriebene Dankbarkeit zeigen. Ein weiterer Beweis dafür, dass ein Mensch und der Homo Oeconomicus wenig zueinander passen.

Quelle:Another’s wasted investment is as disturbing as one’s own, economist.com, May 31, 2018