Wie ein höherer Mindestlohn für Frauen für gesündere Babys sorgt

Ein entspanntes Familienbudget hat bessere pränatale Vorkehrungen und Säuglinge mit höherem Geburtsgewicht zur Folge, wie eine Studie zeigt.

Wie ein höherer Mindestlohn für Frauen für gesündere Babys sorgt

Während der US-Vorwahlen kristallisierte sich als grosses Unterscheidungsmerkmal zwischen den demokratischen Präsidentschaftskandidaten Hillary Clinton und Bernie Sanders das Thema Mindestlohn heraus. Die Frage dabei: Welche Mindestgrenze wirkt sich besser auf das allgemeine Wohlergehen aus – ein Stundenlohn von $ 12 (Clinton) oder $ 15 (Sanders)?

Ein neues Paper unterstützt die Liga für ein höheres Grundeinkommen, denn einer der positiven Effekte sollen gesündere Neugeborenen sein. Die Studienautoren untersuchten, wie sich die Niveauunterschiede im Mindestlohn in den US-Staaten zwischen 1989 und 2012 auswirkten. Es zeigte sich, dass Steigerungen in der Mindestlohngrenze tatsächlich zu längeren Schwangerschaften und damit kräftigeren Babies führte:

Specifically, for women with a high school degree, a $1,000 increase in annual household income is associated with a 2.8 percent decrease in the likelihood they’ll give birth to a low-weight baby. The authors believe the improvements in infant health were caused by behavioral changes — increased amounts of prenatal care and lower rates of maternal smoking.

Unterschiedliche Studien, ein Ergebnis

Andere Studien hinterlegen diese Ergebnisse. Etwa, dass Essensmarken, die in den 1960er und 70er Jahren in den USA ausgegeben wurden, die Säuglingsgesundheit verbesserten. Gleiches gilt für den EITC (Earned Income Tax Credit), der sich laut einer 2015 erschienen Studie ebenfalls positiv auf das durchschnittliche Geburtsgewicht niederschlug. Besseres prenatale Gesundheitsvorkehrungen während der Schwangerschaft werden dafür verantwortlich gemacht.

In den USA läuft die heisse Diskussion zum Thema Ungleichheit weiter. Die Wirtschaft stagniert, die Arbeitsmarktsituation ist angespannt und der Spalt zwischen Arm und Reich klafft immer stärker auseinander. Vor allem Minderheiten leiden unter diesem wirtschaftlichen Trend – und für viele Amerikaner beginnt die Diskriminierung schon im Mutterleib. Oft sind die politischen Diskussionen zu wenig langfristig gesteckt:

All too often, however, debates over economic or social safety net policies focus primarily on the immediate cost and fail to account for the far-reaching effects of such changes. Yet time and again, research has demonstrated that investing in children (even in utero!) — be it via high-quality early childhood education, nutrition programs, health insurance, or an increase to parents’ incomes — pays for itself many times over.

Quelle: Dwyer Gunn, Do Higher Wages During Pregnancy Lead to Healthier Babies?, psmag.com, July 1, 2016