Welche Strategie führt aus der globalen Unsicherheitsgesellschaft?

Zwei Jahre Pandemie und nun auch noch ein Krieg in Europa sind große Herausforderungen für die Menschen, aber auch für die Unternehmen und für die Politik, wie es sich die meisten in ihren schlimmsten Albträumen nicht ausmalen hätten können. Dazu kommen noch in vielen Ländern eine ungewöhnlich hohe Inflationsrate, Fachkräftemangel, Verwerfungen in den internationalen Lieferketten, Flüchtlingsströme und die Klimakrise. Außerdem haben viele Menschen das Gefühl, am raschen technologischen Fortschritt nicht mehr teilhaben zu können – sie zählen sich meist zu den Verlierern in unserer Gesellschaft.

Welche Strategie führt aus der globalen Unsicherheitsgesellschaft?

All diesen Krisen ist gemein: Nur wenige Entscheidungsträger haben sie kommen sehen. Sie treffen uns unvorbereitet und daher umso stärker: Wir leben in einer globalen Unsicherheitsgesellschaft.

Mit Risiken haben wir als Gesellschaft gelernt, gut umzugehen – wir können sie managen und uns darauf vorbereiten. Alle unsere „Practices“ in Unternehmen und der Politik sind darauf fokussiert.

Aber wie arbeiten wir mit Unsicherheit, wie gehen wir damit um, dass wir regelmäßig Krisen nicht antizipieren können, und erst im Nachhinein schlauer sind. All dies führt uns täglich vor Augen, dass unser Status quo kein dauerhafter Zustand ist. Er ist von Fanatismus und Populismus bedroht. Ein Cocktail aus Eigennutz, kurzfristiger „Heilung von Fairnessverletzung“ durch Sündenböcke und hoch emotionale Framings verschafft einem Teil der Bevölkerung zwar kurzfristig Genugtuung – zur Lösung von großen Herausforderungen trägt er in der Regel nicht bei, im Gegenteil.

Was ist aber die Antwort auf die negativen Auswirkungen der gegenwärtigen Unsicherheit? Es ist persönliche, unternehmerische und gesellschaftliche Widerstandskraft beziehungsweise Resilienz.

Wer beobachtet, wie manche Menschen, Unternehmen, aber auch Staaten mit Krisen umgehen, sieht deutlich: einige können besser mit Krisen umgehen als andere – und dies nachhaltig. Das Konzept der „Resilienz“ kann diese Differenzen zwischen den Ländern zu großen Teilen erklären. Sozial- und Wirtschaftswissenschafter sprechen bereits von dem „Schlüsselbegriff des 21. Jahrhunderts“.

Markus K. Brunnermeier, Professor für Ökonomie an der Princeton Universität, beschäftigt sich seit Jahren in seiner Arbeit mit dem Thema „Resilienz“. Jetzt hat er seine wissenschaftlichen Resultate in seinem neuesten Buch „Die resiliente Gesellschaft: Wie wir künftige Krisen besser meistern können“ publikumsfähig erlebbar gemacht.

Ich darf Euch hier Markus vorstellen: Mehr als 38‘000 Zitationen auf Google Scholar zeigen nicht nur die akademische Relevanz der Forschungsarbeiten von Markus. Sein H-Index, eine Kennzahl, welche die weltweite Wahrnehmung seiner Forschung misst, beläuft sich auf 53. WissenschafterInnen mit einem H-Index nahe 60 gelten als wissenschaftlich einzigartige Persönlichkeiten.

Dies wird noch ergänzt durch seine praktische Beratertätigkeit beim Internationalen Währungsfonds (IWF), der Federal Reserve Bank of New York, des Europäischen Ausschusses für Systemrisiken, der Deutschen Bundesbank, und des US Congressional Budget Office. Darüber hinaus ist Markus mit dem National Bureau of Economic Research, dem Centre for Economic Policy Research in London, und dem CESifo Netzwerk affiliiert. Beim CESifo in München leitet er den Bereich “Makro, Geld und Internationale Finanzen”.

In sein wöchentliches Webinar „Markus‘ Academy“ am Benheim Center for Finance an der Princeton University lädt er wöchentlich Gäste aus der akademischen Welt als Speaker zu wirtschaftspolitisch relevanten Themen ein. Mittlerweile ist dies nicht nur Insidern ein Begriff, sondern für die meisten internationalen Wirtschaftsexperten ein wöchentlicher Fixpunkt. Ich persönlich lerne sehr viel von ihm und seinen Gästen.

Was ist die Kernthese seines Buches?

Resilienz ist der Polarstern, der beim Design einer Gesellschaft zur Orientierung dienen kann. Für Markus geht es beim Thema Resilienz darum, nicht nur einen Sturm zu überstehen, sondern danach wieder rasch aufzustehen. Ein wichtiger Faktor dabei: Ein „resilienter Gesellschaftsvertrag“ – ein Mix aus sozialen Normen, staatlicher Regulierung und Marktdesign. Die relevante Frage ist daher, welcher Mix zu einer resilienteren Gesellschaft führt und wie schaut der Weg zu diesem Mix aus. Gibt es den ,richtigen‘ Gesellschaftsvertrag? Oder ist es stets eine Abwägung zwischen erwünschten und unerwünschten Wirkungen?

Antworten auf all diese Fragen gibt uns Professor Markus K. Brunnermeier an der nächsten Digital Academy of Behavioral Economics am 23. März 2022. In einem kostenlosen Webinar diskutiere ich mit ihm über sein neuestes Buch „Die resiliente Gesellschaft: Wie wir künftige Krisen besser meistern können“.

Ich freue mich, schon sehr von ihm zu lernen – und Euch lade ich herzlich zu diesem Event ein. Hier könnt ihr euch anmelden:

 

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