Corona-Krise: Verhaltensökonom Ernst Fehr fordert repräsentatives Testen

Der Kampf gegen das Coronavirus führt zur Krise in Politik und Wirtschaft. Die Massnahmen sollen vor allem Menschenleben retten. Der Verhaltensökonom Ernst Fehr von der Universität Zürich ist in diesen Video-Interview für die NZZ aber überzeugt, man müsse mehr über das Virus wissen, um richtig zu handeln.

Die wichtigste Entscheidungsgrundlage sei derzeit die Anzahl der täglichen Neuansteckungen, “und das ist eine sehr unvollkommene Entscheidungsbasis”, so Ernst Fehr im Interview.  Vordringlichste Aufgabe – und dieses werde bis jetzt sträflich vernachlässigt – sei für ihn, eine Zufallsstichprobe über das ganze Land zu erheben. Derzeit würden vor allem Verdachtsfälle getestet. Mit einer wöchentlichen Zufallsstichprobe könne man dagegen bessere Aussagen treffen, wer infiziert, wer nicht infiziert und wer bereits immun sei. Für die Schweiz hält eine eine Stichprobengrösse von 5000 Personen für ausreichend.