Gerhard Fehr über #Experimentability: „Fail fast, but fail small“

Wenn Medienunternehmen ihre Geschäftsmodelle erfolgreich digitalisieren wollen, müssen sie viel experimentieren. Dafür fehlt allerdings vielen die nötige Infrastruktur. An dieser arbeitet sein Unternehmen bereits, wie Gerhard Fehr in einem Interview verrät.

Gerhard Fehr über #Experimentability: „Fail fast, but fail small“

In einem Interview mit dem österreichischen Kommunikations-Medium „Horizont“ erklärt Gerhard Fehr, CEO von FehrAdvice & Partners, warum der gerne zitierte Innovations-Slogan „Fail fast, fail often“ der Digitalwirtschaft ein Update benötigt:

“In einer digitalen sich rasant verändernden Welt ändert sich menschliches Verhalten fundamental: Die Aufmerksamkeitsspanne wird geringer, Verhalten passiert nicht auf kognitiver Basis, Entscheidungen werden völlig anders als bisher getroffen. Darauf muss auch Kommunikation reagieren und nun Neues erlernen. Die Digitalisierung erlaubt es uns, parallel in Testumgebungen zu probieren – das sollte auch die Kommunikation stetig tun. All jene, die digital erfolgreich sind, haben dieses Denken bereits in ihrer DNA.”

Kopieren war gestern

Was nicht funktioniert– aber in der Medienbranche immer noch praktiziert wird – ist das Kopieren bestehender analoger Kommunikationsmodelle in digitale Strukturen. Es sind Experimente notwendig, um Geschäftsmodelle erfolgreich zu digitalisieren oder neue digitale Geschäftsmodelle zu finden. Hier herrscht grosser Nachholbedarf:

“Das ist vorrangig eine Frage der Kultur. Experimentieren hat oft etwas Anrüchiges, auch im Sprachgebrauch. Dieses Verständnis muss geschaffen werden, das muss man sich bewusst trauen.”

Es braucht Innovationsgeist, der in vielen Unternehmen allerdings noch recht schwerfällig gelebt wird. Nach Fehrs Meinung muss das Eingangszitat korrekterweise „Fail fast, but fail small“ lauten. Ein mit der Vorarlberger „Russmedia“ derzeit entwickeltes standardisiertes Produkt soll besonders KMU der Medienbranche beim ständigen Experimentieren unterstützen. Damit können analoge Unternehmen innerhalb kürzester Zeit jene digitalen Ideen testen, für die oft noch gar keine Software existiert.

Das gesamte Interview ist hier nachzulesen.

Quelle: Jürgen Hofer, Gerhard Fehr: ‚Experimentieren hat oft etwas Anrüchiges‘, horizont.at, 4.5.2018