Interventionen für bessere Bildung zeigen in den ersten Lebensjahren am meisten Wirkung. Das haben zahlreiche neuro- und sozialwissenschaftliche Studien nachgewiesen. Vielen politischen Entscheidungsträgern ist das mittlerweile bewusst, und zahlreiche Programme für die frühkindliche Bildung sind schon am Laufen.
Aber es ist noch Luft nach oben vorhanden: Manche Programme könnten besser ausgelastet sein, manchmal lässt die Teilnahmefrequenz zu wünschen übrig beziehungsweise stellt sich die langfristige Durchführung als Herausforderungen dar.
Obwohl den Designern der meisten Interventionen jene strukturellen und psychosozialen Barrieren bewusst sind, die dem Engagement der betreffenden Eltern im Weg stehen, nehmen nicht alle die entscheidende Rolle der Väter und Mütter ernst genug.
Anhand von Erkenntnissen aus den Verhaltenswissenschaften überprüft eine kürzlich erschienene Studie die Verhaltensweisen von Eltern betreffend der Kindesentwicklung. Das Ziel:
We describe ways in which this framework informs features of interventions that can be designed to augment the intended impacts of early development, education and care initiatives by improving parent engagement.
Armut nagt an der Aufmerksamkeit der Eltern
Die wichtigsten Erkenntnisse:
- Armut und finanzielle Probleme nehmen die elterliche Aufmerksamkeit sehr in Anspruch und schränken die Selbstkontrolle ein. Das kann eine verantwortungsvolle Erziehungsarbeit und Aufmerksamkeit für kindliche Bedürfnisse behindern, ganz besonders in den wichtigen, ersten Jahren der kindlichen Entwicklung. Eltern, die alles richtig machen wollen, sind nicht davon ausgenommen.
- Das interdisziplinäre Umfeld der Verhaltensökonomie dient der Erweiterung unseres Verständnisses elterlichen Verhaltens. Das kann Designstrategien befruchten, welche die Elternarbeit im Rahmen frühkindlichen Interventionen erleichtern sollen.
- Die Instrumente der Verhaltensökonomie können genutzt werden, um neue und ergänzende Interventionen aufzubauen und die Wirkung bestehender Pläne oder gross angelegter Systeminterventionen, etwa Hausbesuche, zu erweitern.
Die Studienautoren blicken optimistisch in die Zukunft:
As the interdisciplinary field of behavioral economics continues to develop and applications to real-world programs become more refined, we believe that there are beneficial synergies to parallel conceptual and on-the-ground activities and collaborations in the domain of early childhood intervention. Furthermore, the behavioral economic perspective can bring a framework to insights and emerging anecdotal and descriptive evidence on the linkages between parent and family take-up, engagement, and follow-throughwith subsequent outcomes.