Immer neue Dienste, die Bezahlen so schmerzlos wie möglich machen sollen, erobern den Markt und seine Konsumenten. Etwa Amazons Buttons für den Haushalt, zum Beispiel für die Waschmaschine: Ein kurzer Druck genügt, um eine neue Ration Waschmittel zu bestellen. Da ist der „Pain of Paying“, wie die Verhaltensökonomen es nennen, kaum mehr zu spüren. Die Transaktion läuft unbemerkt im Hintergrund. Bei einer Barzahlung, wo sich das Geld vor den Augen des Konsumenten den Besitzer wechselt, tut das Bezahlen viel mehr weh, wie viele Experimente zeigen.
Bezahlen per Mobiltelefon, wie etwa via Apple Pay, Google Wallet und CurrentC in den USA schon verfügbar, zählt ebenfalls zu den schmerzfreien Varianten, um Geld loszuwerden. Beispiel Apple Pay: Sobald eine App mit den persönlichen Kreditkarteninfos gefüttert wurde, reicht schon ein leichter Druck mit dem Daumen in der Nähe der Kassa, um das Telefon zu entsperren und die Transaktion zu vervollständigen.
“Probably a good thing for stores”
Kabir Sehgal, Autor von „Coined: The Rich Life of Money and How Its History Has Shaped Us“, berichtet zu dieser weitgehenden Abkoppelung zwischen Bezahlen und Wahrnehmung:
I happen to think the future of money is in the mobile phone. There’s actually something very interesting in the brain happening: When you don’t see money being spent, there’s less activation in your insula, meaning there’s less anxiety, which is probably a good thing for stores.
Die bisherigen Forschungsergebnisse zum Thema legen den Schluss nahe, dass diese Form des schmerzfreien Bezahlens tendenziell zu mehr Impulskäufen verleiten kann. Kritik kommt daher etwa an der Verlinkung von Apple Pay mit der Kreditkarte auf, jener Zahlart, die manche Nutzer auch zu Schulden verleiten kann. Vorerst ist Apple Pay nur in den USA im Einsatz, doch VISA plant das Bezahlen via Apple Pay zuerst in Grossbritannien und dann in Kontinentaleuropa noch in diesem Jahr einzuführen.
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