Ungleichheit kann für Unternehmen ein ernsthaftes Problem sein: das “Handelsblatt” über eine Studie von Ernst Fehr

Beschäftigte reagieren sehr empfindlich, wenn sie weniger verdienen als Kollegen, die dasselbe leisten – und strengen sich daher deutlich weniger an.

Das “Handelsblatt” hat vergangene Woche ausführlich über eine Studie von Ernst Fehr, Alain Cohn, Benedikt Herrmann und Frédéric Schneider berichtet. Titel des Papers: “Social Comparison in the Workplace: Evidence from a Field Experiment”. Die darin wiedergegebenen Ergebnisse eines Experimentes zeigen: Beschäftigte reagieren sehr empfindlich, wenn sie weniger verdienen als Kollegen, die dasselbe leisten – und strengen sich daher deutlich weniger an.

Die traditionelle Volkswirtschaftslehre bringt dieses Resultat einmal mehr in Erklärungsnöte. Laut Standardannahme maximiert doch ein Beschäftigter stets seinen eigenen Profit. Das Einkommen seiner Kollegen sollte ihm dabei herzlich egal sein.

Fazit:
  • Der soziale Vergleich kann einen wuchtigen und großen Effekt auf das individuelle Verhalten haben.
  • Menschen haben eine grundsätzliche Abneigung gegen Ungleichheit. Diese Neigung, uns mit Kollegen und Mitmenschen zu vergleichen, kann für Unternehmen zu einem ernsthaften Problem werden.

“Wenn sich Ungleichheit rächt” (bei Handelsblatt.com am 07.04.2011 veröffentlicht)»

Discussion Paper: “Social Comparison in the Workplace: Evidence from a Field Experiment” von Alain Cohn, Ernst Fehr, Benedikt Herrmann und Frédéric Schneider (.pdf)»