Bisherige Untersuchungen stellten fest, dass ständiger Stress ein grosser Risikofaktor ist und negative mentale und körperliche Gesundheitsfolgen haben kann. Diese physiologischen Abnutzungserscheinungen werden in der Psychologie als “allostatische Belastung” (AL) operationalisiert – ein umfassender Indikator für Stressbelastungen.
Eine neue Studie untersucht die allostatische Belastung von Menschen, die häufig Ungerechtigkeiten ausgesetzt sind, etwa Minderheiten. Für die Testreihe wurden 290 amerikanische Zwillingspaare beobachtet. Im Laufe zweier Interviews wurden ihnen neun Aussagen vorgelegt wie “Du wurdest weniger freundlich behandelt als andere”, welche sie auf einer Skala von Eins (“nie”) bis Vier (“häufig”) kommentieren mussten.
Ausserdem wurden 24 Biomarker gemessen, wie Herzfrequenz, Blutdruck, Glukose, Entzündungslevel und Adrenalinspiegel, um die allostatische Belastung feststellen zu können.
Der Lifestyle ändert nichts am Ergebnis
Es zeigte sich, dass jener Zwilling, der sich allgemein ungerechter behandelt fühlte, im Vergleich zu seinem Pendant eine höhere AL aufwies. Daran änderte sich auch nichts, wenn man weitere gesundheitsbeeinflussende Faktoren wie Alkohol, Rauchen oder Sport mitberücksichtigte.
Die Ergebnisse zeigten somit einen starken Zusammenhang zwischen Fairness und Wohlbefinden:
The results revealed significant associations between greater perceptions of inequality and greater overall levels of AL. The association persisted even after including controls for both observed and unobserved influences that may confound the examined associations but was limited to more recent measures of perceived inequality.
Demzufolge sollten Programme zur Stressreduktion von der Politik besser nicht gekürzt werden – sie könnten für grosse Einsparungen im Gesundheitswesen sorgen.
Quellen: