“Sovereign in tastes, steely-eyed and point-on in perception of risk, and relentless in maximisation of happiness.” Ironisch umschrieb Daniel McFadden 2006 die Vorstellung der klassischen Ökonomie vom rational handelnden Individuum. In Wirklichkeit, so der Nobelpreis-Träger und Professor an der University of California, Berkeley, würde es sich dabei um eine sehr, sehr rare Spezies handeln.
In seinem neuesten Paper, „A New Science of Pleasure“ führt McFadden die Diskussion weiter – und plädiert eindringlich dafür, dass die Wirtschaftswissenschaften stärker die Erkenntnisse aus Psychologie, Neurowissenschaften und Anthropologie implementieren sollten. Es seien nämlich Erkenntnisse, die nicht nur die Abweichung vom Standardmass erklären, sondern vielmehr die Abweichung zur Norm erklären.
Die Herausforderungen und das Potenzial dieser interdisziplinären ökonomischen Forschung sind laut McFadden enorm: Je mehr experimentell geforscht wird, desto mehr gerät schliesslich die Standardannahme von der individuellen Nutzensmaximierung ins Wanken. Soziale Präferenzen, Reziprozität und Altruismus lassen sich längst nicht mehr ignorieren. Dazu kommen die befruchtenden Allianzen aus Neurowissenschaften und Ökonomie, die neue Einblicke in die Grundlagen ökonomischer Entscheidungen liefern – und damit die Grundlage der “New Science Of Pleasure” legen.
McFadden:
“The challenge facing economic consumer theory is to utilize the disparate measurements and experimental methods that have become available to synthesize a new behavioral science of pleasure that retains the quantitative, predictive features of neoclassical theory in the economic settings where it works well, and extends these features into areas of individual sensation of well-being and choice in the context of social network information and approval, so that the theory can better predict the impact of novel economic policies on consumer well-being.”
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