Vieles hat sich beim britischen Behavioural Insights Team in den letzten beiden Jahren getan – Grund genug, um einen ausführlichen Bericht zu ihren vielen erfolgreichen Nudge-Kampagnen zu veröffentlichen. Seit Februar 2014, als das BIT aus der UK-Regierung in eine eigenständige Gesellschaft verlagert wurde, ist die Mitarbeiterzahl von 14 auf 60 Mitarbeiter angewachsen.
Und diese haben einiges zu tun: Rund 150 evidenzbasierte Studien gilt es jährlich für beinahe alle Belange des Landes abzuwickeln. Dazu gehört etwa, wie man Arbeitslose schneller wieder in die Berufswelt zurückholt, wie die Spenderrate für Organe gesteigert wird oder wie Wirtschaftsförderung für Klein- und Mittelunternehmen punktgenau umgesetzt wird.
In Zusammenarbeit mit dem Department for Work and Pensions wurde ebenfalls ein so einfacher wie erfolgreicher Eingriff getestet. Als die Briefe zur Heizkostenunterstützung an Millionen Briten verschickt wurde, stand auf der Umschlagrückseite der Hinweis, sich den Wechsel zu einem kostengünstigeren Energieanbieter zu überlegen (siehe Abbildung). Die Website für den Vergleich alternativer Energieoptionen verzeichnete daraufhin um 20 Prozent mehr Zugriffe.
Neue Nudge-Units entstehen
Darüber hinaus beriet das BIT internationale Regierungseinheiten und Organsationen, die ebenfalls Gefallen an Nudging gefunden haben. New South Wales oder Singapur betreiben nun eigene Behavioural Insights Teams, das Weisse Haus in Washington sowie die Regierung Merkel lassen sich ebenfalls von Verhaltensökonomen beraten, und die Niederlande und Finnland sind gerade dabei, sich dementsprechend auszustatten.
Bei allen Interventionen gibt BIT an, nach einem Grundsatz zu handeln:
Making public services more cost-effective and easier for citizens to use; improving outcomes by introducing a more realistic model of human behaviour to policy; and wherever possible, enabling people to make ‘better choices for themselves’.
Quelle: The Behavioural Insights Team, Update Report 2013-2015, London, 2015