Multinationale Unternehmen verwenden viel Energie und Zeit, um für die Konsumenten unterschiedlicher Kulturkreise möglichst attraktiv zu sein. Dabei wird oft übersehen, dass auch die Mitarbeiter aus aller Herren Länder bei der Zusammenarbeit unterstützt werden müssen.
INSEAD-Professorin Erin Meyer hat dazu ein Buch geschrieben, in dem sie den Einfluss kultureller Unterschiede innerhalb eines Teams auf den internationalen Erfolg nachzeichnet. Vom Arbeitgeber wird auch von heterogenen Gruppen eine harmonische Zusammenarbeit vorausgesetzt, was gar nicht so einfach ist, wenn man sich die Eigenheiten der unterschiedlichen Völker ansieht – Amerikaner, die gerne Negatives mit drei wohlmeinenden Kommentaren einleiten; Franzosen, Niederländer, Israelis und Deutsche, die sofort auf den Punkt kommen; hierarchiegläubige Lateinamerikaner und Asiaten. Und dazu vielleicht noch Skandinavier, die mit Hierarchien gar nichts anfangen können.
Das Ergebnis einer solchen Mischung kann interessant bis desaströs sein, da hilft es auch nicht viel, wenn alle Englisch miteinander sprechen.
Einen grundsätzlichen Fehler begehen vor allem US-Unternehmen: Sie wählen für ihre internationalen Standorte die „amerikanischsten“ Landsleute als Führungskräfte, erzählt Meyer:
I worked with one Brazilian sales director for a big American consulting firm. His explicit communication style and task-based approach was perfect for his American boss, but not at all suitable for his Brazilian clients. It’s because [company leaders] hired him with their American lens.
Die einen erkennen den Wald, die anderen die Bäume
Dabei stecke immenses Potenzial in den kulturellen Unterschieden. Meyer:
People in various parts of the world are trained since childhood to see things differently. If you recognize that, and you manage a global team, it can be a huge advantage to have some team members who see the forest while others see the trees.
Globales Teamwork ist von grossem Vorteil, wenn man den lokalen Märkten so nahe wie möglich sein will. Allerdings muss einberechnet werden, dass es eine Weile dauert, bis die unterschiedlichen Teammitglieder mit all den individuellen kulturellen Eigenheiten zurechtkommen.
Quellen: