„Wie wichtig ist Ihnen Work-Life Balance?“, wird man immer häufiger bei Einstellungsgesprächen gefragt. Eine schwierige Frage, denn die Jagd nach Ausgleich zwischen Arbeit und Privat ist von zahlreichen Hindernissen geprägt. Deadlines gehören eingehalten und gleichzeitig wartet zu Hause schon die Familie. Wem oder was den Vorzug geben?
Eine gesunde Work-Life Balance sorgt für zufriedene Mitarbeiter und vermeidet Burnout – heisst es. Eine neue Studie zeigt allerdings, dass das Konzept einer solchen Balance nicht ganz stimmig ist: Arbeit und Privat werden dabei strikt getrennt und müssen für ein Nullsummen-Spiel um die nötigen Zeit- und Energieeinheiten kämpfen. Bei einer Work-Life Harmony hingegen wird davon ausgegangen, dass Arbeit und Privat miteinander verknüpft sind statt in ständiger Konkurrenz.
Was, wenn zu Hause jemand erkrankt
Für die Studie wurde Kreativität als Produktivitätsindikator herangezogen sowie kognitive Dissonanz als Zeichen, dass Arbeitende gestresst von ihrer Work-Life Situation sind. 100 Teilnehmer füllten online Fragebögen aus und wurden vor ein typisches Work-Life Problem gestellt: Sich beim Vorgesetzten freizunehmen, um ein krankes Familienmitglied zu pflegen. Wenn dieser wenig Verständnis zeigte, schlug der Stresspegel bei den Probanden dementsprechend aus:
The results showed that participants who received a response from the “manager” that took a work-vs-life approach (along the lines of work-life balance) reported higher levels of cognitive dissonance. The researchers hypothesized that this resulted from the stress of having to decide between work and home. This group also experienced a drop in creativity after responding to the work-life problem.
Bei den Teilnehmern, denen Pflegezeiten zugestanden wurden, änderte sich nichts am kreativen Output oder der kognitiven Dissonanz.
Für die Studienautoren bestätigt dies, dass zwischen Work-Life Balance und Work-Life Harmony grosse konzeptuelle Unterschiede bestehen. Damit sei die Grundlage für weitere Untersuchungen gelegt, was in Zukunft hilfreich für Personalverantwortliche sein könnte, so das Fazit.