Kooperation: Jeder verdient eine zweite Chance

Kooperation ist die Basis für langfristigen Erfolg. Doch um erfolgreich zu kooperieren, ist es oft nötig, das Fehlverhalten anderer nachzusehen. Das zeigen auch die Ergebnisse eines aktuellen Experiments.

Kooperation: Jeder verdient eine zweite Chance
Kooperation ist die Basis für langfristigen Erfolg. Doch um erfolgreich zu kooperieren, ist es oft nötig, das Fehlverhalten anderer nachzusehen. Das zeigen auch die Ergebnisse eines aktuellen Experiments.

Vergebung ist laut experimentellen Erkenntnissen vom Benjamin Zagorsky, Johannes Reiter, Krishnendu Chatterjee und Martin Nowak vom Institute of Science and Technology (IST) Austria ist langfristig gesehen das vorteilhafteste Verhalten im so genannten Gefangenendilemma – einem zentralen Modell der Spieltheorie, bei dem zwei Teilnehmer zwei Handlungsmöglichkeiten haben: Sie können entweder kooperieren oder ihren Mitspieler verraten.

Dieses Setting dient schon lange als Basis, um typische menschliche Verhaltensmuster in verschiedenen Situationen zu testen. Doch eine Frage blieb bisher noch wenig untersucht: Welche Strategie ist langfristig am erfolgreichsten? Der Verrat? Oder die Vergebung, da man ja noch weiter kooperativ zusammenarbeiten sollte?

Die Forscher haben diese über viele Runden hinweg getestet und anhand eines mathematischen Modells und per Computersimulation ausgewertet. Als Resultat erwies sich eine Strategie als besonders erfolgsversprechend: der Forgiver, der Vergeber. Bei dieser Strategie antwortet ein Spieler, der vom anderen Spieler betrogen bzw. verraten wird, ebenfalls mit Betrug bzw. Verrat, danach aber vergibt er und kehrt wieder zur Kooperation zurück. Kurzfristig mag dies zwar mit Verlusten verbunden sein, langfristig profitiert man aber am meisten von dieser Strategie.

Die Wissenschaftler treffen daraus für den zwischenmenschlichen Umgang im Alltag folgendes Fazit:

Angesichts all des – absichtlichen oder unabsichtlichen – Fehlverhaltens in der realen Welt ist die Vergebung wichtig, um gesunde, kooperative Beziehungen zu erhalten.

Quellen: