Es ist bewiesen, dass Perspective-Taking Problemlösungs- und Verhandlungskompetenzen fördert. Außerdem hilft es Teams dabei, Konflikte zu lösen und innovative Ideen zu generieren. Der Grund hierfür liegt darin, dass der Perspektivenwechsel auch das Verlassen der eigenen Gedanken erfordert und somit „thinking outside the box“ erfordert wird.
Die Kunst bei Perspective-Taking ist es herauszufinden, wie sich dein Gegenüber fühlt, was er sich denkt und was er wirklich weiß. Mit drei einfachen Schritten kannst du schon in weniger als 20 Minuten, deine Perspective-Taking Kompetenz maßgeblich steigern.
Übung 1: Perspective-Taking Reflexion (5 Minuten)
- 30 Sekunden: Erinnere dich an eine Situation der letzten zwei Wochen, in welcher du versucht hast die Perspektive einer anderen Person anzunehmen.
- 3 Minuten: Notiere dir Stichworte, um die Situation im Detail zu beschreiben.
- 1 Minute: Stell dir die Situation aus der Perspektive der anderen Person vor. Wie denkst du würde diese Person die Situation beschreiben?
- 30 Sekunden: Reflektiere darüber, was dir geholfen hat, die Perspektive der anderen Person zu verstehen.
Übung 2: Perspective-Taking Vorbereitung (5 Minuten)
- 1 Minute: Überlege dir mindestens drei Situationen, in welchen es in den nächsten zwei Wochen hilfreich sein wird, die Perspektive einer anderen Person einzunehmen.
- 3 Minuten: Stell dir vor, wie diese Situation vermutlich aussehen wird, wenn du Perspective-Taking anwendest. Notiere dir, auf was du in der Konversation achten würdest und wie du auf die Punkte der anderen Person reagieren würdest.
- 1 Minute: Reflektiere darüber, wie Perspective-Taking deine kurz- und langfristigen Ergebnisse bei Gesprächen verbessern kann.
Übung 3: Perspective-Taking im Team (8 Minuten)
- 5 Minuten: Führe die Übungen 1 und 2 in einer Gruppe von drei Personen durch.
- 3 Minuten: Nehmt euch nach jeder Übung die Zeit, gemeinsam zu reflektieren: Auf was habt ihr Wert gelegt? Wie denkt ihr würde der Gesprächspartner reagieren?
Diese drei Methoden werden dir dabei helfen, in die Gedankenwelt deines Gegenübers zu schlüpfen. Somit kannst du Gesprächssituationen besser verstehen und konkret antizipieren, wie du in einem Gespräch vorgehst.
Diese Übungen wurden beispielsweise bei der führenden schwedischen Bank SEB angewendet, um die Risikokultur zu stärken. Das Team, welches diese Übungen in zweiwöchigen Abständen durchgeführt hat, gab an, dass sich dadurch die Schnelligkeit und Qualität ihrer Entscheidungen verbessert hatte. Dazu kommt auch, dass sie schnellere Fortschritte bei strategischen Herausforderungen machten. Der Entwickler der Methode, Per Hugender, sagt außerdem, dass dadurch auch der Level an Innovation, Inklusion und Anpassungsfähigkeit verbessert wird.
Insgesamt kann gesagt werden, dass sich diese Instrumente sehr gut eignen, um die Kommunikationsfähigkeit innerhalb eines Teams zu verbessern. Aber auch auf einem individuellen Level, sorgt Perspective-Taking dafür, dass man sich besser in das Gegenüber hineinversetzen kann und somit auch in Verhandlungen bereits einen Schritt voraus ist.
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