Verhaltensökonomische Instrumente werden mittlerweile von einigen Regierungen und Verwaltungsinstitutionen eingesetzt. Die Einsatzfelder reichen von steuerlichen, gesundheits- aber auch arbeitspolitischen Massnahmen.
Beschäftigungspolitische Massnahmen profitieren besonders stark von evidenzbasierten Behavioral Economics-Applikationen, bloggte kürzlich die britische Nudge-Unit Behavioural Insights Team:
Small percentage increase to employment figures can mean substantial wellbeing improvements to citizens and communities, and large savings for governments.
Als Beispiel wird die australische Nudge-Tochter BIT Australia angeführt, wo in den zwei Jahren seit Eröffnung an mehr als zehn arbeitsmarktrelevanten Projekten gearbeitet wurde.
Einfachere Online-Formulare finden mehr Anklang
Beispielsweise brachte Arbeitgebern die Vereinfachung spezieller Online-Formulare eine Zeitersparnis von 35 Prozent – was wiederum mehr Firmen dazu animierte, benachteiligte Arbeitnehmer aufzunehmen, da der vorausgehende Aufwand geringer geworden war.
Eine weitere Massnahme betraf junge Arbeitssuchende: Diese nahmen an einer Überblicksstudie eher teil, wenn ein Folgeanruf durch das Department für Arbeit angekündigt wurde, sollten sie sich weigern:
We found out that notifying recipients that the Department will call them if they did not respond on time nearly doubled participation rates from 15% to 29%, and more than doubled response rates from Indigenous job seekers (from 8% to 17%).
Für andere Projekte wurde etwa Arbeitssuchenden eine Online-Assistenz angeboten oder der Registrierungsprozess auf der staatlichen Website für Jobangebote vereinfacht.
Diese Projekte belegen, wie ein besseres Verständnis des Verhaltens aller handelnden Akteite am Arbeitsmarkt zu erfolgreicheren Versuchsanordnungen und in Folge einer lohnenden Umsetzung führt.