Wer die Artikel unseres Blogs verfolgt, hat schon gelegentlich über Praxisbeispiele von Regierungen gelesen, die gemeinsam mit Verhaltensökonomen versuchen, das Verhalten ihrer Bürger in eine gesündere, sparsamere, und für die Allgemeinheit vorteilhaftere Richtung zu lenken.
Ein Forscherteam rund um den UCLA-Professor Shlomo Benartzi berechnete nun die Gewinnkoeffizienten unterschiedlicher Nudges und herkömmlicher Politinstrumente, wie Steueranreize und anderer finanzieller Zuckerl.
Dafür wurden Daten von der Nudge-Unit SBST sowie dem britischen Behavioural Insights Team verwendet:
We compared the effectiveness of behaviorally motivated policies with the effectiveness of standard policies by using a single measure that takes both the cost of a program and its impact into account. Specifically, we examined the ratio between an intervention’s causal effect on a given outcome variable and its (inflation-adjusted) implementation cost.
Von Impfungen bis zur Pensionsvorsorge
Untersucht wurden Nudges unter anderem in den Bereichen College-Anmeldungen, Grippeimpfungen und Pensionsvorsorge. Bezüglich der betrieblichen Vorsorge für den Ruhestand sah das Resultat zum Beispiel so aus:
We conservatively applied the average contribution-rate increase of 1 percentage point to an annual salary of $20,000 (well below these employees’ median income), for a contribution increase of $200 per employee. We estimated that the cost of including the savings-plan enrollment form in the information packet for new hires and following up with the 5% of employees who failed to return the form was approximately $2 per employee, so the active-decision nudge generated $100 of additional savings per dollar spent.
Die Autoren ziehen aus ihren Resultaten folgendes Fazit: Nudging ist eine durchaus wertvolle Massnahme, die noch öfter in Verbindung mit traditionellen Steuerungsinstrumenten zum Einsatz kommen sollte. Und: Es braucht noch zusätzliche Berechnungen, um die relative Effektivität von Nudging feststellen zu können.