Das Wuppertal Institut hat einen ausführlichen Report zum Thema Energiesuffizienz in Haushalten veröffentlicht. In dem über hundert Seiten starken Papier werden, aufbauend auf den Erkenntnissen der bisherigen Projekte des Instituts, Empfehlungen für ein integriertes Paket von Energiesuffizienzpolitiken im Feld Bauen/Wohnen gegeben.
Dafür entwickelte man fünf “E”s für Governance-Leitlinien: Entschleunigung, Entflechtung, Entrümpelung, Entkommerzialisierung und schlussendlich: Emanzipation.
Aus einer Analyse der Mikro- und der Mesoebene wurden die wichtigsten Bausteine für ein integriertes Energiesuffizienz- und Energieeffizienz-Politikpaket abgeleitet. Um etwa beim Gerätekauf besonders energiesparende Produkte anzupreisen, ist es ratsam, den absoluten Energieverbrauch besonders hervorzuheben. Auch finanzielle Anreize durch Bezuschussung oder Steuernachlässe für energiesuffiziente Produkte oder eine höhere Besteuerung von “Energiefressern” ist denkbar.
Vielversprechend: Das Stromkundenkonto
Ein weiteres Ergebnis der Studie: Für Haushalte sollten energiesparende Alternativen bereitstehen, etwa nahe Angebote zu Lebensmittelversorgern oder Waschsalons, die netto Energie und Ressourcen einsparen und kostengünstig verfügbar sind. Als Beispiel eines übergreifenden politischen Ansatzes wird das Stromkundenkonto angeführt, ein Massnahme, die voraussichtlich hocheffektiv ist, wenn es darum geht, Kunden zu weniger Stromverbrauch anzuregen.
Was noch fehlt, sind Analysen zur Quantifizierbarkeit:
Wie hoch das tatsächlich realisierbare Energieeinsparpotenzial durch Energieeffizienz und -suffizienz angesichts bestehender und überwindbarer Restriktionen und Treiber tatsächlich ist, bedarf jedoch weiterer Analysen. Dies meint insbesondere auch die Quantifizierung der durch politische Ansätze und Instrumente erzielbaren Veränderungen (Impact Assessment). Hierzu sind voraussichtlich umfangreiche Pilotprogramme und Reallabore erforderlich, um aussagekräftige empirische Daten zu erhalten.