Welche Aspekte aus der Verhaltensökonomie zum Erfolg einer Partei beitragen …
Staub: “Verhaltenstreiber wie Werte, Normen, Präferenzen und Gewohnheiten spielen nicht nur im Konsumverhalten, sondern auch bei der politischen Orientierung und der Werthaltung bei Sachentscheidungen eine grosse, evidente Rolle. Genau diese Entscheidungen sind ja im Vergleich zur Parteiidentifikation weniger ausgeprägt und noch stärker resp. speziell kurzfristiger beeinflussbar. Die Wähler-Identität prägen ist demnach so etwas wie das strategische Ziel von Parteien. Je grösser diese ist, desto „loyaler“ dürfte das Wählerverhalten sein.”
Welche Rolle Kooperation bei Wahlen spielt …
Staub: “Wesentlich ist auch, wie Wähler die Kooperationsfähigkeiten der Parteien einschätzen. Meines Wissens wurde weder die Kooperationsbereitschaft mit den Parteien resp. der Glaube, wie hoch man die Kooperationsbereitschaft der Parteien einschätzt, gemessen. Dies wäre sehr spannend und für die Parteien und ihre Strategien eigentlich sehr entscheidend!”
Wie man Wähler an die Urne bewegt …
Staub: “Aus Sicht der Verhaltensökonomie sind Anreizwirkungen erfolgsversprechender, wenn sie darauf zielen, das Engagement und Involvement – also Emotionen – zu erhöhen. Das kann über einen Social Proof wie z.B. etwas vereinfacht einem „I Voted-Sticker“ geschehen oder der Erwartung, dass eine Rekordbeteiligung zu erwarten ist („a record turnout is expected“). Erwartungen, dass andere abstimmen werden, scheint eine echte Motivation zu sein, es auch zu tun. Evident nachgewiesen hat man im Zusammenhang mit dem Involvement auch den unterschiedlichen Effekt der Kommunikation: „Es ist wichtig, stimmen zu gehen!“ hat eine deutlich tiefere aktivierende Wirkung als „Es ist wichtig, dass DU abstimmen gehst!“”
Quelle: GlobalEmotionsForum: Parteien zielen auf das schnelle Denken ab»