Anreize sind wichtig. Verbessert man sie, führt das zu höherem Einsatz und besserer Performance. Arbeitgeber setzen meist auf so genannte extrinsische Anreize, also Anreize von aussen, um ihre Mitarbeiter zu motivieren. Meist handelt es sich dabei um Geld.
Und nicht zuletzt deswegen werden diese Anreizstrukturen gelegentlich hitzig diskutiert: Wäre es nicht auch möglich, fragen die Kritiker, dass extrinsische Anreize wie Geld die intrinsischen verdrängen – also gerade jene Anreize, die in der Natur der Sache lägen und besonders wichtig sind, um das gewünschte Verhalten anzuregen?
Die Ökonomen Uri Gneezy, Stephan Meier und Pedro Rey-Biel arbeiten im Paper „When and Why Incentives (Don’t) Work to Modify Behavior“ viele dieser Pro- und Contrapositionen durch und stellen sich vor allem die Frage, wie monetäre Incentives abseits des Arbeitens und Wirtschaftens wirken: etwa beim Anreiz, zum Rauchen aufzuhören, beim Versuch, mehr Blutspender zu gewinnen, oder bei Incentives, die für bessere Schulnoten sorgen sollen.
Sie zeigen in den zahlreichen Fallbeispielen und Ergebnissen aus Experimenten, die sie aufbereiten, dass Anreizstrukturen viele unerwünschte Nebenwirkungen mit sich bringen können.
Ihr Fazit:
- Wenn Ökonomen über Incentives diskutieren, sollten sie ihren Blick auch über den Tellerrand ihrer Profession schweifen lassen.
- Die Wirkung von Incentives hängt von vielen Faktoren ab: Etwa ihrem Design, ihrer Form (monetär oder nicht), und ihrem Zusammenspiel mit gängigen sozialen Normen.
- Incentives wirken – allerdings manchmal auch auf unerwartete Art und Weise.