Mit welchen Unternehmen, Produkten und Services identifizieren sich die Österreicherinnen und Österreicher? Diese Frage untersucht der vom Behavioral-Design-Unternehmen FehrAdvice erstellte “Identitätsindex Österreich 2019”. Für 188 Unternehmen und Marken wurde bereits zum zweiten Mal gemessen, wie stark sich die Menschen in Österreich mit diesen identifizieren.
Die Identifizierung mit einem Unternehmen ist essenziell für dessen Erfolg, denn wer sich identifiziert, ist meist auch zufriedener, kauft öfter ein und empfiehlt die Marke eher weiter. Dies gilt insbesondere in der digitalisierten Welt: Wer es nicht schafft, seinen Kunden ein hohes Maß an Identifikation zu vermitteln, wird austauschbar und als beliebig wahrgenommen.
Die empirische Studie zeigt nun unter anderem, dass der Diskonter Hofer es in Österreich geschafft hat, die höchste Kundenidentität aufzubauen, und damit deutlich vor anderen heimischen Handelsunternehmen wie Spar, dm drogerie Markt oder Billa liegt. Auffällig ist jedoch auch, dass in den Top 5 der ÖsterreicherInnen neben Hofer nur Internet-Unternehmen aus den USA zu finden sind: Google mit seiner Suchmaschine und Google Maps, Amazon und die Facebook-Tochter WhatsApp.
Aufholbedarf bei der digitalen Identität
Die Bandbreite bei den erhobenen Identitätswerten ist groß. Sowohl bei analogen Marken als auch im digitalen Raum haben österreichische Unternehmen noch großes Potenzial, um sich im Kampf um Aufmerksamkeit besser aufzustellen. Das zeigt sich auch am “Digital Gap” von Marken wie Spar, die ihre hohe analoge Identität noch nicht in die digitale Welt überführen konnten.
Die Daten für den “Identitätsindex Österreich 2019” wurden von FehrAdvice in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut MindTake Research erhoben. Die empirische Studie auf Basis der verhaltensökonomischen Forschung zur Identitätsbildung wird jährlich erstellt. Sie geht der Frage nach, ob es Unterschiede in der analogen und der digitalen Welt gibt. Zusätzlich werden die Identitätsstärken der beobachteten Unternehmen bei KundInnen und NichtKundInnen getrennt betrachtet.