Mehr Unterricht in der Grundschule hat positive Auswirkungen auf den späteren Verdienst

Wer ab der ersten Klasse länger die Schulbank drückt, verdient später mehr Geld. Das haben Ökonomen für Schweden herausgefunden.

Mehr Unterricht in der Grundschule hat positive Auswirkungen auf den späteren Verdienst
klimkin / Pixabay

Die Studie von Martin Fischer, Martin Karlsson, Therese Nilsson und Nina Schwarz evaluiert die langfristigen kausalen Auswirkungen zweier parallel auftretender Schulreformen im frühen 20. Jahrhundert in Schweden auf die spätere Arbeitsmarktteilhabe und das Einkommen der betroffenen Individuen. Beide Reformen verlängerten die kumulierte Schuldauer in vergleichbarerer Grössenordnung: Zunächst wurde der Unterricht von 34,5 auf 39 Wochen pro Schuljahr ausgeweitet, später mussten die Kinder dann sieben statt sechs Klassen absolvieren. Da die Lehrpläne unverändert blieben, wurde der Unterricht deutlich entzerrt.

Die Autorinnen und Autoren kommen in ihrer Analyse zu deutlichen Ergebnissen: Mehr Unterrichtswochen ab der ersten Klasse erhöhen das spätere Einkommen um fünf Prozent. Ein zusätzliches Schuljahr am Ende der Grundschulzeit bringt hingegen nur zwei Prozent.

Insbesondere Frauen profitierten durch den frühzeitig ausgeweiteten Unterricht. Sie entschieden sich öfter für gut bezahlte Berufe, in denen auch theoretische Fähigkeiten benötigt werden. Deshalb, so die Autoren, könne es in Hinblick auf das spätere Arbeitsleben sehr wirkungsvoll sein, Kindern in den ersten Schuljahren mehr Zeit zum Lernen einzuräumen.

Für die Untersuchung analysierten die Forscher u.a. die individuellen Einkommens- und Beschäftigungsdaten von Personen, die in den 1930er Jahren geboren wurden. Die ermittelten Ergebnisse beziehen sich damit auf einen Zeitraum von siebzig bis achtzig Jahren.

Martin Fischer, Martin Karlsson, Therese Nilsson und Nina Schwarz: The Long-Term Effects of Long Terms: Compulsory Schooling Reforms in Sweden