Digitale Schuldenfallen vermeiden: Warum das Bezahlen ein bisschen weh tun sollte

Konsum und Bezahlen werden immer stärker entkoppelt, was Impulskäufe stark fördert. Die finanzielle Gesundheit vieler Konsumenten steht damit auf dem Spiel. Spar-Apps können dagegen helfen.

Digitale Schuldenfallen vermeiden: Warum das Bezahlen ein bisschen weh tun sollte

Immer seltener muss der Kunde an der Kasse durch seinen Vorrat an Bargeld und Münzen kramen. Mit Geld- oder Kreditkarte ist der Betrag sauber und schnell bezahlt, und die Authentifizierung wird immer eingfacher, seit ein Scan die Karte schon aus der Entfernung identifiziert.

Laut einer A.T. Kearney-Studie wird 2026 bereits 45% des US-Konsums bargeldlos beglichen werden. medium.com zählt auf, wohin der Trend geht:

  • Amazon publicly launched their Amazon Go concept in January of 2018, allowing individuals to buy their groceries without ever pulling out their wallets. This builds on Amazon’s extensive history of reducing friction from their dash buttons to 1-click ordering.
  • In May of this year, Instagram launched a payments feature, allowing you to make payments without ever leaving Instagram.
  • Starbucks initially launched their mobile payments app in 2011. Now, the app has more than 23 million regular usersand well over $1 billion pre-loaded onto the app.

Konsum: Eine bittersüsse Angelegenheit

Das Konzept der Geldbörse ist demnach bald veraltet. Welche Auswirkungen haben diese Konsumtrends auf das Sparverhalten?

Laut Erkenntnissen der Verhaltensökonomie ist Konsumieren eine bittersüsse Angelegenheit: Die Freude am Kaufen mischt sich mit dem Schmerz der Kosten, die dafür anfallen. Im Kopf des Individuums laufen komplizierte Berechnungen ab, ob das Objekt des Begehrens die Ausgaben auch wert ist. Denn wenn das Geld über den Kassatisch wandert, leidet der Kunde.

Je stärker Kaufen und Bezahlen aber entkoppelt werden, desto mehr sinkt die Hemmschwelle beim Bezahlen. Damit wir durch friktionslose Bezahlmethoden nicht in die Schuldenfalle tappen, schlägt Finanzexperte Elvis Wong vor, Technologie mit Technologie zu bekämpfen.

Spar-Apps wie  Digit oder Mylo runden tägliche Ausgaben auf und liefern die Differenzbeträge auf das Sparkonto. Safe to Spend zeigt, wofür das Monatsbudget schon aufgebraucht ist und wo noch was geht. Und damit Sparen sogar Spass macht, belohnen Save to Win und WinWin den User, wen er seine Sparziele erreicht hat.

Vielversprechende Beispiele an Technologien, die ein Übermass an Impulskäufen schwerer machen sollen. Denn, so Elvis Wong:

As technology continues to evolve to make spending more convenient and to encourage impulse purchases, we’ll need to continue to develop counteracting technologies that help protect individuals from these influences (…and from themselves).

Quelle: Elvis Wong, Saving in a world of Frictionless Payments, medium.com, August 29, 2018