Wie man Restaurantbetreiber und Restaurantbesucher zur Wahl von klimafreundlichen Menüs anregt

Sechs Personalrestaurants der Stadt Zürich Restaurants setzten im Rahmen eines Wettbewerbs insgesamt 25 unterschiedliche Massnahmen für eine klimafreundlichere Verpflegung um – weit mehr als erwartet. Dabei konnte der CO2-Wert der konsumierten Menus im Durchschnitt um 19 Prozent reduziert werden. Die Ergebnisse des Experiments sind nun verfügbar.

Wie man Restaurantbetreiber und Restaurantbesucher zur Wahl von klimafreundlichen Menüs anregt
Einladung_zum_Essen / Pixabay

Das von FehrAdvice und Eeaternity AG im Auftrag von Energieforschung Stadt Zürich durchgeführte Feldexperiment untersuchte, welche verhaltensökonomisch begründeten Interventionen in Personalrestaurants zur Reduktion der CO2– und Umweltbelastungen aus der Ernährung besonders wirksam sind. Dazu traten sechs Personalrestaurants von städtischen Betrieben in einem Wettbewerb gegeneinander an. Sie trafen verschiedene Massnahmen, um einerseits die durchschnittliche Umweltbelastung pro Hauptmahlzeit zu reduzieren und andererseits ihre Gäste zur Wahl besonders umweltschonender Menüs zu motivieren. Die Wirkungen unterschiedlicher Instrumentenpakete auf die Einstellung der Gäste der Personalrestaurants bezüglich nachhaltiger Verpflegung, die Auswahl der Menüs und die durchschnittlichen CO2-Reduktionen pro verkaufte Mahlzeit wurden untersucht. 

Eine Verhaltensänderung bei den Betreibenden wie bei den Gästen war Voraussetzung für den Erfolg. Um beide Zielgruppen im Projekt nachhaltig zu motivieren, wurde bei der Durchführung des Projekts auf vier Prinzipien Wert gelegt:

  • Partizipation: früher Einbezug der Restaurant-Betreibenden in das Projekt
  • Freiwilligkeit: freie Auswahl der Massnahmen durch die Betreibenden und kein Zwang zur Umsetzung von Massnahmen
  • Komplementarität der Massnahmen: verschiedene Massnahmen ergänzen sich in einem Massnahmenpaket
  • Fairness: Massnahmen sind nicht zum Nachteil der Betreibenden oder der Gäste. Genaue CO2-Berechnungen3 ermöglichen die Erfolgskontrolle und unterstützen die Glaubwürdigkeit

Der Wettbewerb fand zwischen September und November 2017 statt und am 16. Januar 2018 wurden die GewinnerInnen an einer projektinternen Preisverleihung bekanntgegeben. Das ewz Personalrestaurant in Oerlikon, welches durch die SV Group betrieben wird, konnte die CO2-Emissionen pro Menu um 42% reduzieren – obwohl das Angebot bereits relativ klimaschonend war. Alle Betriebe haben im Durchschnitt die CO2 -Belastung pro Menu um 19% reduziert und konnten so während der Wettbewerbsdauer von 8 Wochen gemeinsam rund 9 Tonnen CO2 einsparen.

Die detaillierten Ergebnisse des Projektes sind nun verfügbar: