Ein Weg aus der sozialen Benachteiligung: Mentoring für Kinder

Wenn Kinder zu Hause wenig prosozialen Stimuli ausgesetzt sind, können ihnen Altruismus, Mitgefühl und Vertrauen auch von aussen vermittelt werden. Das Ziel: Eine nachhaltige Stärkung junger Persönlichkeiten für eine ausgeglichenere Gesellschaft.

Ein Weg aus der sozialen Benachteiligung: Mentoring für Kinder

Die Welt könnte eine bessere werden, wenn wir uns mehr um unsere Kinder kümmern. Konkret: Wenn auch mit jenen Kindern sorgsam umgegangen wird, die es zu Hause nicht ganz einfach haben. Sei es ein geringerer sozioökonomischer Status als der Durchschnitt oder mangelnde Zuwendung der Eltern – wenn hier nicht gegengesteuert wird, verhalten sich die Kinder weniger prosozial als ihre Altersgenossen. Und das wird sich auch später kaum mehr ändern.

Die gute Nachricht: Dieser Mangel kann ausgeglichen werden, wenn Kinder rechtzeitig in ihrer Persönlichkeit gestärkt werden. Eine Studie des Bonner Instituts zur Zukunft der Arbeit erforschte Methoden, mit denen die soziale Schieflage in der Gesellschaft besser nivelliert werden kann.

Dafür wurden über mehrere Jahre hinweg Grundschüler im Rahmen des Mentoring-Programms “Balu und Du” beobachtet, das die Kindern intensiv beschäftigte: Lesen, Sport, Kochen, Gespräche und auch Zoobesuche gehörten dazu. Einmal pro Woche besuchte ein freiwilliger Mentor das jeweilige Kind.

Anhaltender Effekt

Es zeigte sich, dass vor allem junge Probanden, die zu Hause wenig sozialen Austausch hatten, aus diesem Programm viel Nutzen ziehen konnten. Dieser Effekt bestätigte sich auch noch zwei Jahre nach den Interventionen. Facetten wie Altruismus, Vertrauen und prosoziales Agieren prägen das Verhalten dieser “behandelten” Kinder nach wie vor.

Man kann Kinder also tatsächlich in ihrer Persönlichkeit stärken und so die Basis für einen in Mitmenschlichkeit geschulten Erwachsenen und eine sozialere Gesellschaft legen, sind die Wissenschaftler überzeugt:

We believe that our findings are of broad significance. Prosociality pervades human societies and is of fundamental importance at all levels of social interaction. Our findings show that prosociality is malleable and provide insights concerning the effectiveness of early childhood interventions. Investments, such as the mentoring program under study, have the potential to systematically effect character formation and to close developmental gaps arising from differences in the socio-economic family background. This is important in light of increasing social inequalities and the intergenerational persistence of life outcomes.

Quellen: