200 Stunden verbringt ein US-Amerikaner durchschnittlich im Pendler-Verkehr, und dabei sitzt er in drei von vier Fällen alleine im Auto. Um dieser Verschwendung an Zeit- und Energieressourcen beizukommen, wurden schon einige Initiativen gestartet – sowohl das Weltklima als auch Arbeitgeber könnten profitieren, wenn mehr Menschen mit öffentlichen Verkehrsmitteln zwischen Firma und Zuhause pendelt. Aber was funktioniert wirklich, um den Verkehrswahnsinn zur Rush Hour einzudämmen?
Eine Studie mit dem Personal eines grossen europäischen Flughafens will für Aufklärung sorgen. Von den 70’000 Angestellten fuhr im Jahr 2015 die Hälfte mit dem eigenen Auto zur Arbeit. Dutzende dieser Arbeitnehmer wurden befragt, was sie zum Wechsel auf nachhaltigere und aktivere Pendelvarianten bewegen würde. Daraufhin wurde eine Serie an Experimenten erstellt, um die Flughafen-Mitarbeiter auch tatsächlich zu einer Änderung ihres Verhaltens zu bewegen. Jenen, die sich zum Beispiel Car Sharing vorstellen konnten, wurde beim Finden von Partnern mit ähnlichen Routen und Arbeitszeiten geholfen.
Allerdings:
Despite employees’ stated interest, however, fewer than 100 employees signed up for the carpooling service after receiving our letters. Only three employees were using it a month later. There was clearly a mismatch between what employees said they wanted and what they were able or willing to do.
Verhaltensänderungen verlaufen zäh
Auch weitere Strategien, etwa die teilweise Übernahme der Buskosten, wurden nicht euphorisch angenommen. Die Autoren erklären sich diese Fehlschläge folgendermassen:
- Zum einen müssen die Arbeitnehmer nicht die wahren Kosten für das Pendeln per Auto tragen, da ihnen der Arbeitgeber kostenlose Firmenparkplätze zur Verfügung stellt und sie ihren CO2-Ausstoss nicht selbst kompensieren.
- Die Organisation von Carpooling ist, zumindest zu Beginn, aufwändig, was viele Pendler abschreckt.
- Ganz prinzipiell geht es darum, eingefleischte Verhaltensweisen zu ändern, was erfahrungsgemäss Zeit braucht.
Will ein Arbeitgeber trotz dieser Rückschläge das Pendler-Verhalten seiner Mitarbeitenden nachhaltig ändern, muss – so die Autoren – ein Schritt weitergedacht und zum Beispiel die Anzahl der Parkplätze halbiert oder nur noch etwa drei Tage die Woche zur Verfügung gestellt werden. Insgesamt werden solche auf den ersten Blick harten Massnahmen eher akzeptiert, wenn der Arbeitnehmer neu in der Firma anfängt, denn:
Of course, employees do not like organizations restricting choices, or taking away benefits like parking. But the long-term health and happiness of employees, and the planet, could fundamentally depend on it.