Da starre Organisationsstrukturen irgendwann jedes Unternehmen an dessen Grenzen führen, gehört Change Management zu den wichtigen – und schwierigsten – strategischen Aufgaben des Führungsteams. Ohne straffes Leadership gelingen Änderungen nur halbherzig bis gar nicht: Bis zu 70 Prozent aller Neuerungen scheitern an Kompetenzmangel oder internen Widerständen.
Porsche-Consulting hat daher eine paar Tipps für Topmanager zusammengestellt, denn Digitalisierung und Globalisierung fordern heute so gut wie alle Unternehmen aufs Äusserste. 13.000 Entscheidungsträger wurden weltweit befragt – und daraus wurden neun Empfehlungen destilliert. Hier eine Auswahl:
- 100 Tage vor der Veränderung beginnen, um anfängliche Ablehnung und den langsamen Erkenntnisprozess der Mitarbeiter, dass es sich um notwendige Neuerungen handelt, zeitlich abzufangen.
- Authentische und emotionale Change Story kommunizieren, denn die Gründe für das Change Management müssen verständlich gemacht werden. Die Kommunikationsforschung fand heraus, dass eine Botschaft erst nach sechs bis acht Wiederholungen tatsächlich empfangen und verarbeitet wird! Besonders authentisch und für den Rest der Belegschaft nachvollziehbar ist die Verbreitung von Erlebnissen der Kollegen.
- Erfolge frühzeitig sichtbar machen, denn wenn die ersten positiven Ergebnisse nicht bald weitergegeben werden, können die Anstrengungen des Veränderungsprozesses die Beteiligten ausdörren.
- Steuerung des Führungsverhaltens mittels Nudging:
Die Idee ist es, das Umfeld im Unternehmen so zu gestalten, dass es für die Mitarbeiter einfach wird, sich unbewusst richtig zu verhalten. Ohne darüber nachzudenken, handeln sie aufgrund von kleinen „Stupsern“(englisch: nudges) entsprechend der gewünschten Verhaltensänderung. Der Clou: Die Verhaltensänderungen lassen sich in relativer kurzer Zeit mit einfachen Mitteln und zu niedrigen Kosten erzielen und tragen zu einer verbesserten Arbeitsatmosphäre bei.
Als Beispiel werden Meetings angeführt, die im Stehen oder sogar im Gehen stattfinden. Dabei ändert sich die Körperspannung und damit die Aufmerksamkeit, was nicht nur zu kürzeren Besprechungen, sondern auch kreativeren Ideen führt.