Automatische Ansparpläne: Eine höhere Quote führt nicht zu mehr Opt-Out

Laut einer Studie ist bei hohen Beiträgen für automatische Ansparpläne kein Opt-Out der Mitarbeiter zu befürchten. Im Gegenteil: Nur so kann ein ausreichendes Sparvolumen für die Rente realisiert werden.

Automatische Ansparpläne: Eine höhere Quote führt nicht zu mehr Opt-Out

Automatisierte Ansparpläne für die Pension sind eine wunderbare Sache. Die Verhaltensökonomen Richard Thaler und Shlomo Bernatzi entwickelten etwa in den USA das Programm Save More Tomorrow, über das ein gewisser Prozentsatz von jeder Gehaltserhöhung automatisch auf das Pensionskonto wandert. Damit wird Sparen auch jenen Menschen möglich, die kaum Mittel dafür aufbringen können.

Eine Frage stellt sich aber doch: Wie hoch darf die Sparquote sein, ohne Menschen in das Opt-Out zu schubsen und auf eine gut finanzierte Rente verzichten zu lassen? Manche Arbeitgeber schrecken vor hohen Ansparquoten zurück, die aber gleichzeitig den Arbeitnehmern ein ausreichendes Sparvolumen garantieren würden.

Konkret handelt es sich um zwei Befürchtungen:

(i) it may drag an employee along to a high contribution rate even when this outcome is not in the employee’s best interest, and (ii) perhaps more importantly, it may cause an employee to opt out of plan participation entirely.

Anmeldung auf digitalem Weg

Mit Hilfe eines Feldexperiments wurde untersucht, wo die Schmerzgrenze wirklich liegt: 10.000 Arbeitenehmer besuchten Websites, die das Anmelden für einen Rentensparplan besonders einfach gestalteten, aber mit unterschiedlichen Standardhöhen betreffend der Sparquote arbeiteten (zwischen sechs und elf Prozent). Welcher Proband welche Seite besuchte, bestimmte der Zufall.

Das Ergebnis war erstaunlich ausgeglichen:

Increasing the display rate from 6% of pay to a contribution rate in the 7%-11% range increased average contribution rates 60 days after the initial website visit by 20-50 basis points of pay off of a base of 6.11% of pay.

Damit, so die Autoren, findet sich keine Evidenz für die These, dass höhere Sparquoten die Menschen aus ihren Pensionsplänen aussteigen lässt – auch wenn der höchste Prozentsatz (11%) die Wahrscheinlichkeit für ein Opt-Out um 3,7 Prozentpunkte wachsen liess.

Im Gegenteil: Sollte ein Arbeitgeber zu hohe Prozentsätze für die Pensionssparpläne seiner Mitarbeiter wählen, hat das weniger schwerwiegende Folgen als wenn die Quoten zu niedrig angesetzt werden und damit das Sparvolumen nicht genug wächst.

Übrigens: Wer Shlomo Bernatzi, einen der Studienautoren beziehungsweise den Mitbegründer von Save More Tomorrow, live erleben will, dem sei die Academy of Behavioral Economics im Jänner 2018 ans Herz gelegt. Das Thema: Wie die digitale Revolution unser Verhalten beeinflusst. Mehr Infos finden Sie unter diesem Link.

Quellen: