Die OECD hat ein Buch veröffentlicht, das in über hundert Praxisbeispiele beschreibt, wie Behavioral Economics weltweit Anwendung gefunden haben oder nach wie vor im Einsatz sind.
Für diesen Report wurde ein Überblick über 60 öffentlichen Einrichtungen in 23 OECD- und Partnerländern erstellt. Die Fallstudien erstrecken sich über eine Vielzahl von Gebieten, vom Sektor Gesundheit, Konsumentenschutz, Energie, Umwelt, Finanz, Sicherheit, Arbeitsmarktpolitik bis zu Steuerpolitik und Telekommunikation.
“Clearer, simpler and more transparent bills”, “Improving adult literacy”, “Smart meters”, “Increasing compliance amongst SMEs” – das ist nur eine kleine Auswahl des Angebots an Fallstudien.
Unter dem Strich zeigt sich: Behavioral Insights sind kein Trend mehr, sondern mittlerweile als politisches Instrumentarium akzeptiert und angekommen:
Leaders of public bodies support the use of behavioural insights and there is limited resistance within government to applying behavioural insights. Where some opposition or criticism emerges, this is mostly related to organisational resistance to change rather than to the behavioural insight approach itself.
Jetzt geht es um Richtlinien und Standards
Vor allem werden Behavioural Insights für Angelegenheiten rund um den Konsumenten eingesetzt. Natürlich gäbe es noch viel mehr Einsatzgebiete, etwa im Rahmen der Entscheidungsfindung von Regulierungsbehörden oder Verhaltensänderungen innerhalb öffentlicher und privater Organisationen.
Damit das volle Potenzial von Behavioural Insights ausgeschöpft werden kann, gilt es, Richtlinien und Standards einzurichten, um das Vertrauen der Anwender nicht zu verlieren. Ausserdem sind gute und verlässliche Daten Voraussetzung, um Behavioral Insights zu einem robusten politisches Werkzeug zu machen. Dazu gehört unter anderem auch, dass alle Untersuchungsergebnisse veröffentlicht werden sollen – so der Wunsch der Herausgeber.