Es gibt zahlreiche Situationen, in denen Anker (Anchors) unsere Entscheidungen unbewusst beeinflussen. Was bisher jedoch weniger untersucht war: Können diese Anker auch das Vertrauen in das eigene Urteilsvermögen modellieren? Zwei Beispiele dazu:
The confidence that people have in their estimates is likely to influence their later decisions and behavior. For example, should the doctor hospitalize the patient or wait to see if the patient’s condition improves? Should the professor agree to attend the departmental party now or wait to see how long it takes to grade the papers? Given the importance of people’s subjective confidence in their numeric estimates, it is critical that we understand the factors that can exert an influence on their confidence.
Eine Studie sah sich dies genauer an: Zuerst wurde getestet, inwieweit Anchoring Einfluss auf das jeweilige Selbstvertrauen hat. Dazu mussten sich die Probanden in die Rolle von Geschworenen hineinversetzen und entscheiden, wieviel Geld dem Kläger zugesprochen wird. Manchen Teilnehmern wurde dabei gesagt, welche monetäre Zuwendung sich der Kläger wünschte, anderen nicht. Bei Letzteren wurden also kein Anker gesetzt.
Anchoring macht sicherer
Es stellte sich heraus, dass jene, die zuvor mit Informationen versorgt worden waren, mehr Vertrauen in ihre Einschätzung hatten als jene Probanden, die keinem Anchoring ausgesetzt worden waren.
Danach wurden zwei mögliche Erklärungen ausgetestet, warum Anchors das Selbstvertrauen steigern. Glaubten die Untersuchungsteilnehmer, dass die bereitgestellten Infos als nützliche Quellen zu werten sind? Oder konnten sich die Menschen aufgrund der Anchors einfach auf eine kleinere Bandbreite an Schätzwerten einschränken?
Letzteres, so zeigen die Ergebnisse, scheint am ehesten plausibel. Das Resümee der Autoren:
Taken together, these studies reveal the powerful influence anchors can have — they not only bias estimates, but also increase people’s confidence in their biased estimates.