High Performance Supply Chain Management: Der Anreiz-Mix macht den Unterschied

Der Lieferanten-Streik bei VW beweist einmal mehr, dass das Verhältnis zwischen Lieferant und Händler gut austariert und im besten Fall so langlebig wie möglich sein sollte. Auch eine Studie kommt zu dieser Einsicht.

High Performance Supply Chain Management: Der Anreiz-Mix macht den Unterschied

Händler und Hersteller sind immer auf der Suche nach Lieferanten, die für beste Qualität bürgen. Schliesslich müssen sie dem Kunden Rede und Antwort stehen, wenn es zu Problemen kommt – auch wenn der jeweilige Lieferant dafür verantwortlich wäre.

Eine ganz entscheidende Rolle für die Beziehung zwischen Lieferant und Belieferten spielt ein Mix aus relationalen und finanziellen Anreizen. Was passieren kann, wenn die Lieferkette aufgrund eines groben Konflikts unterbrochen wird, hat man gerade im Fall VW miterlebt: 27’700 Mitarbeiter konnten ihrer Arbeit nicht nachgehen, da zwei Zulieferfirmen aufgrund von Streitigkeiten mit VW ihre Bestellungen nicht mehr erfüllten.

Am Schluss muss die Allgemeinheit büssen

VW musste in Folge Kurzarbeit beantragen, was die Frage aufwirft: Ist Kurzarbeiter- und damit Steuergeld ein Instrument, das bei solchen Konflikten zum Einsatz kommen sollte? Und wie kann es sein, dass der Konflikt mit einem Zulieferer einen ganzen Grosskonzern in die Knie zwingen kann?

Ein positives Gegenbeispiel liefert Toyota. Das japanische Unternehmen engagiert sich bei seinen Zulieferpartnern mittels Minderheitenbeteiligungen oder Vorkaufsrechten – eine mögliche Strategie, die bei VW nach den jüngsten Vorfällen ebenfalls auf Interesse stösst.

Wie relationale und/oder finanzielle Anreize das Verhältnis zu Lieferanten verbessern können, ist Thema einer US-Studie. Solche Incentives können folgendermassen aussehen:

Two tools that are available for retailers and manufacturers to improve quality from suppliers are monetary incentives, such as a bonus that is awarded when high quality is received, and relational incentives, such as when the retailer (or manufacturer) can threaten to no longer buy from the supplier in the future.

Auf relationale Anreize kommt es immer an

Verschiedene Versuchsanordnungen hatten zum Ergebnis, dass, egal ob monetäre Anreize eingesetzt werden oder nicht, es die relationalen Anreize sind, welche Qualität und Effizienz von Lieferketten verbessern. Denn hinter Lieferunternehmen stehen Menschen, die vor der so genannten Inequality Aversion nicht gefeit sind.

Man stellte ausserdem fest, dass monetäre Anreize sehr unterschiedliche Auswirkungen haben können:

Less efficient monetary incentive does not lead to any improvement in supply chain efficiency (and can even crowd out benefits from relational incentives when they are used simultaneously), but a more efficient monetary incentive leads to gains in both quality and supply chain efficiency (and can be even further enhanced with relational incentives).

Aufgrund der Ergebnisse scheint es als Händler empfehlenswert, mit Lieferanten langfristige Beziehungen aufzubauen. Und falls das nicht möglich ist, sollen monetäre Anreize helfen, welche möglichst rasch beim Lieferanten eintreffen müssen, um ihn nicht zu lange das Risiko seiner Vorleistung tragen zu lassen.

Quellen: