In vielen wichtigen Schwellenländern ging das Wachstum des Online-Einzelhandels so rasant voran, dass man mit der zeitgleichen Umstellung von bargeldbasierter auf digitale Zahlung nicht mehr nachkam. Als Folge mussten Online-Verkäufer häufig Nachnahme, also Bar-Bezahlung bei Lieferung, akzeptieren, um die neuen Kunden bedienen zu können.
Sobald die Kunden von Nachnahme zu digitaler Bezahlung wechseln, ziehen Online-Verkäufer grossen Nutzen aus den erheblichen Einsparungen, denn der Kostenaufwand für das kassierende Lieferpersonal ist enorm. Die Ergebnisse einer Studie der Harvard Business School zeigen, dass neben operativen allerdings auch erhebliche nachfrageseitige Gewinne verzeichnet werden.
Bei digitaler Bezahlung wird teurer und mehr gekauft
Die indische Demonetisierung im Jahr 2016 und die Verfügbarkeit von Daten eines grossen indischen Online-Einzelhändlers boten eine seltene Gelegenheit, die Auswirkung der Zahlungsart auf die Kaufergebnisse zu messen: Verbraucher, die auf digitale Zahlungen umsteigen, kaufen nicht nur teurere Artikel, sondern insgesamt auch mehr Einheiten pro Warenkorb. Sie bestellen höherwertige Ware und geben Artikel seltener zurück. Diese Zuwächse treten in allen Kundensegmenten auf, sind jedoch für Kunden in den niedrigsten und höchsten Bereichen der durchschnittlichen Einkaufskörbe am grössten.
Die Ergebnisse, so betonen die Autoren, beschränken sich vorerst nur auf Daten von Einzelunternehmen:
Measurement of the demonetization’s effects on different industries and product categories may prove to be a fruitful area for future research. The available transaction data also limits our availability to identify the precise mechanism that results in the measured gains.