Wer viel gibt, hat weniger für sich selbst, so scheint der logische Schluss. Aber ganz im Gegenteil: Altruistische Menschen verdienen nicht nur mehr als selbstbezogene Menschen, sie haben auch mehr Kinder.
Ein Team von Wissenschaftlern sichtete mehrere Studien, welche die Korrelation von Selbstlosigkeit mit den beiden Faktoren Vermögen und Nachwuchs prüften. Das Resultat fiel immer gleich aus: Selbstloses Verhalten zahlt sich aus. Die U.K. House Longitudinal Study ergab etwa, dass altruistisch handelnde Testpersonen im Zeitraum zwischen 2010 und 2016 ein „greater increase in the number of children, and a greater increase in income, than selfish respondents” hatten. Altruismus wurde gemessen am jährlichen Spendenvolumen sowie ehrenamtlicher Tätigkeit.
Was hat Altruismus mit Fruchtbarkeit zu tun?
Wie aber hängt eine altruistische Neigung mit einer grösseren Kinderschar zusammen? Die Wissenschaftler haben dafür zwei mögliche Erklärungen:
Selfish people tend to have “lower quality relationships,” which means they “have fewer opportunities to have children,” they note. In addition, such people “may simply be less interested in having children, given the time, money and other forms of self-sacrifice that having and raising children typically entails.”
Im Allgemeinen tendiert die Gesellschaft allerdings gerade in die selbstsüchtige Richtung. Auslöser seien aktuelle Normen, Institutionen und andere psychologische Faktoren. Der Pacific Standard schreibt:
If a nation’s leader sets societal norms, we are certainly not prioritizing altruistic behavior at the moment. But that could change if word gets out that generous people make the most money—as well as enjoy better sex lives.
Quelle: Tom Jacob, ALTRUISTS MAKE MORE MONEY AND HAVE MORE KIDS, psmag.com, Oct. 18, 2018