Die Qual der Wahl: Experiment untersucht, wie zu viele Optionen bei Entscheidungen im Gehirn wirken

Bei zu viel und zu wenig Optionen schaltet das Gehirn auf Notprogramm, um seinen Aufwand möglichst gering zu halten. Unternehmen müssen die richtige Anzahl an Angeboten finden, um eine solche Wahlüberlastung zu verhindern.

Die Qual der Wahl: Experiment untersucht, wie zu viele Optionen bei Entscheidungen im Gehirn wirken

Eine Speisekarte bietet häufig viel zu viele Optionen. Die Wahl fällt schwer, gleichzeitig macht man sich über die Qualität der Speisen ein wenig Sorgen. Zu wenig Auswahl ist auch nicht ideal, da hätte man ja gleich zu Hause bleiben können. In anderen Situationen ist zuviel oder zu wenig Auswahl ebenfalls ein Hemmnis, etwa im Fall von Kleidung, Möbel, Urlaubsangeboten und mehr.

Wieviel Angebot ist nun empfehlenswert? Von Kosten einer Wahl beziehungsweise „Wahlüberlastung“ sprechen Ökonomen, wenn das Aussuchen anstrengend wird. Eine neurowissenschaftliche Studie am California Institute of Technology untersuchte verborgene mentale Prozesse während der Entscheidungsfindung. Probanden wurden via Magnetresonanz beobachtet, während sie sich zwischen Sets von acht, zwölf und 24 Optionen entscheiden mussten.

Kosten-Nutzen-Analyse: Zusammenarbeit von Gehirnregionen

Die dadurch ausgelösten Aktivitäten in Frontallappen und Striatum können als invertierte U-Funktion wiedergegeben werden. Am aktivsten waren diese Gehirnregionen bei einer Auswahl unter 12 Möglichkeiten, dieses Angebot werten die Forscher daher als ideal. Bei weniger und mehr Möglichkeiten sank die Gehirnaktivität hingegen.

Die erwähnten Gehirnregionen wägen gemeinsam Kosten und Nutzen ab: Wie gross ist der Outcome, wieviel Arbeit ist damit verbunden? Steigt die Anzahl der Optionen, erhöht sich auch die potenzielle Belohnung. Diese pendelt sich aber bei steigenden Auswahlmöglichkeiten irgendwann einmal ein. Colin Camerer, Professor für Verhaltensökonomie an dem California Institute of Technology, plädiert daher für die goldene Mitte:

Zwölf Optionen sind besser als sechs. Der Sprung auf 24 ist jedoch keine grosse Verbesserung.

Quellen: