Wie die Grossen: Der Umgang mit Geld verändert das kindliche Verhalten

Bei Kindern, die zuvor mit Geld gespielt haben, steigt der Wille zur Leistung. Grosszügigkeit und Gemeinschaftsgefühl nehmen dabei allerdings ab.

Dass sich Erwachsene weniger sozial verhalten, wenn sie zuvor Geld in der Hand gehalten haben, ist wissenschaftlich schon länger belegt. Neu ist, dass auch Kinder weniger Empathie zeigen und auf Leistungsmodus umschalten, nachdem sie mit Münzen und Scheinen gespielt haben.

Ein Forscherteam hat in Polen und den USA 476 Kinder zwischen vier und sechs Jahren aufgefordert, entweder Münzen oder Plastikknöpfe zu sortieren. Danach wurde der Raum gewechselt und das jeweilige Kind gebeten, bei der Vorbereitung einer Aufgabe für einen anderen kleinen Kollegen zu helfen. Es galt, so viele rote Kreiden wie möglich von einer entfernten Zimmerecke zu holen und in eine Schachtel zu legen.

Auch die Zeit spielt eine Rolle

Tatsächlich brachten jene Kinder, die zuvor mit Geld hantiert hatten, weniger Kreiden als die Knopf-Sortierer. Ein weiteres Experiment zeigte ausserdem: Je mehr Zeit mit Geld verbracht wurde, desto eher litt der Gemeinschaftssinn darunter.

Aber auch etwas Positives konnten die Forscher berichten: Die Geschäftigkeit stieg bei den Kindern aus der “Geld”-Truppe. Es wurde etwa länger an kniffligen Puzzles gearbeitet und mehr Wert auf optimalen Output gelegt. Der Pacific Standard schreibt:

So hands-on exposure to currency apparently prompts even small children to work harder and smarter—even before they consciously understand the relationship between effort and monetary reward. […] So if your goal is to encourage your kids to work hard, by all means let them play with money. But if you want to teach them generosity of spirit, you might want to keep those coins in your purse.

Quellen: