Eine Studie untersucht die Wirkung von Relativer Leistungsevaluierung (RPE) auf die Investment-Entscheidungen von Managern sowie die Firmenperformance. Die Principal-Agent-Theorie besagt ja, dass im Interesse der Shareholder die Entlöhnung von Managern an die Firmenleistung gekoppelt werden soll. Gleichzeitig wird die Performance einer Firma aber auch von äusseren Faktoren bestimmt, welche genauso die Konkurrenz betreffen kann. Insofern könnte die leistungsabhängige Entlohnung wenig motivierend wirken, da hier Faktoren wirken, auf die man keinen Einfluss hat.
Leistungsabhängige Bezahlung kommt Shareholdern zugute
Der Autor testet diese Theorie unter Verwendung von offengelegtem Zahlenmaterial von Firmen. Es zeigt sich, dass Unternehmen, die auf RPE-Gehaltsschemen basieren, mit geringerer Wahrscheinlichkeit zu viel oder zu wenig Investitionen tätigen als jene ohne RPE-System. Ausserdem belegen die Ergebnisse, dass RPE-Firmen eine höhere Shareholder-Rendite ausweisen. Und noch etwas spricht für das Arbeiten mit relativer Leistungsindikation:
In addition, the positive effects of RPE on firm performance increase with the extent of common risk for firm and peer performance. Together, these results suggest that RPE use in CEO compensation plans reduces agency costs and improves incentive alignment
Diese Ergebnisse sind deshalb bedeutend, weil sie erstmals vor Augen führen, wie RPE das Verhalten von Managern beeinflusst. Die Voraussagen der Principal-Agent-Theorie werden mit den Ergebnissen der RPE-Praxis verlinkt, die erst seit deren Offenlegungs-Verpflichtungen nach 2006 transparent gemacht werden konnten. Weitere Untersuchungen könnten sich zum Beispiel darauf konzentrieren, wie RPE sich auf andere Management-Entscheidungen niederschlägt.
MAPI misst frei von Störfrequenzen
Passend dazu sei auf den MAPI (Market-Adjusted Performance Indicator) von FehrAdvice verwiesen, mit dem die Leistung von Managern nach der langfristigen Entwicklung des Aktienkurses gemessen wird. Der MAPI zeigt sich, sobald alle zufallsabhängigen Marktfaktoren eliminiert wurden – errechnet über Korrelationen und Kovarianzen auf Basis eines weltweiten Pools von Unternehmen.
Statt die Marktperformance mit einem Börsenindex zu vergleichen, wird also jede Firma mit ihrem eigentlichen “Klon” verglichen, der sehr ähnliche Risikoeigenschaften aufweist. Ist der MAPI positiv, hat das Management gut gearbeitet, ist der MAPI negativ, wurden die Erwartungen nicht ausgeschöpft.