Björn Bartling ist Assistenzprofessor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Zürich. Er nutzt die Methoden der experimentellen Wirtschaftsforschung, um verhaltensökonomische Fragestellungen zu analysieren. Aktuell beschäftigt er sich mit sozialem Verhalten in Märkten.
In einem Interview mit GDI Impuls (4/2015) gibt Bartling, der auch Einblick in seine Forschung. So zeigen die Teilnehmer in verhaltensökonomischen Experimenten in der Regel viel Fairness in bilateralen Beziehungen, die aber weitgehend verschwindet, wenn sie in Marktsituationen versetzt werden. Bei einem Experiment, bei dem eine Entscheidung zwischen fairem und unfairem Produkt getroffen werden musste, zeigten Schweizer Probanden eine relativ hohe Bereitschaft zum Kauf des fairen Produkts – bei chinesischen Probanden hingegen lag dessen Marktanteil wesentlich niedriger.
Das bedeutet jedoch nicht, dass Chinesen per se unfairer wären: In Nichtmarktsituationen lagen ihre Fairness-Werte genauso hoch wie bei Schweizern. Weitere Experimente sollen klären, inwieweit unterschiedliche wirtschaftsethische Normen diese Differenz erklären können.
Lesen Sie hier das Interview mit Björn Bartling aus GDI Impuls:
P.S.: Gemeinsam mit dem GDI Gottlieb Duttweiler Institute, das auch GDI Impuls heraus gibt, veranstaltet FehrAdvice vom 28.– 29. Januar 2016 die Academy Of Behavioral Economics zum Thema “Behavioral Economics & Big Data”.