Studie: Der Erwerb zusätzlicher Skills hilft gegen Jugendarbeitslosigkeit

Besser die Zeit mit Weiterbildung nützen als gleich nach dem Abschluss auf Arbeitssuche gehen, sagen die Ergebnisse einer deutschen Studie. Arbeitgeber finden Bewerber mit Zusatzkenntnissen interessanter als frische Schulabgänger.

Den ersten Job zu ergattern ist nicht immer einfach: Zu jung, zu schüchtern, die falsche Ausbildung, noch anderweitig verpflichtet. Eine deutsche Studie sah sich an, ob eine Zusage am Anfang einer Karriere davon abhängt, dass schon Arbeitserfahrung vorhanden ist. Und falls Arbeitserfahrung tatsächlich ausschlaggebend sein sollte, wie diesen Anforderungen mit Schulungsmassnahmen durch die öffentliche Hand begegnet werden kann.

Es wurde fiktive Bewerbungen an Firmen versandt, die Lehrstellen für das Office Management ausgeschrieben hatten. Ob die Bewerber gerade frisch von der Schule kamen oder der Abschluss schon zwei Jahre zurücklag, machte offenbar keinen Unterschied:

Our results show that applicants who have been out of school for two years are not less likely to be invited compared to applicants who apply during their last year of schooling.

Weiterbildung macht den Unterschied

Allerdings schienen die Bewerber, welche die zwei Jahre nach Schulschluss für weitere Ausbildungen nutzten, für die Arbeitgeber interessanter. Die Autorinnen erklären die Ergebnisse so:

Our findings can be explained with signaling and human capital theory while there is no evidence of stigma effects. […] The participation in the training program can signal desirable traits such as diligence and self-discipline, but the training might also convey human capital that is valued by the employers.

Quelle:

Dorothea Kübler, Julia Schmid, Take your time to grow: A field experiment on the hiring of youths in Germany, (WZB) Berlin Social Science Center, March 2015