Im Zuge der vergangenen Wirtschafts- und Finanzkrise geriet auch die Vergütung des Managements in die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit. Und auch wenn Gesetzgeber und Regulatoren auf der ganzen Welt strengere Vorgaben für Vergütungssysteme erarbeitet haben, die in vielen Unternehmen bereits umgesetzt sind, zeigt sich, dass das Thema noch immer bewegt. Dieses Fazit zieht auch die von hkp beauftragte Studie “Stimmungsbarometer Management-Vergütung 2011”.
Durchgeführt von der Demoscope AG (in Deutschland mit Unterstützung der GfK SE), zeigt sich sowohl in der Schweiz als auch in Deutschland eine deutliche Zustimmung der Bevölkerung zu leistungsabhängigen Lohnsystemen. Gleichzeitig ist aber auch eine deutlich verzerrte öffentliche Sicht auf das Thema Management-Vergütung zu bemerken.
Regulatorische Massnahmen werden nur zurückhaltend wahrgenommen
Auch wenn die neue Strukturierung entlang der neuen gesetzlichen und regulatorischen Massnahmen in den Unternehmen weit vorangeschritten ist – in Deutschland sogar besonders weitreichend – ist der Öffentlichkeit dieses Bild noch nicht ausreichend vermittelt worden. Die Reformen werden nur sehr zurückhaltend wahrgenommen.
In der Schweiz etwa werden hohe Bonuszahlungen als Systemproblem (66%) und nicht als Einzelfälle betrachtet. Eine klare Mehrheit (71%) der Befragten ist der Meinung, dass die Unternehmen zu wenig unternommen hätten, um ihre Salärsysteme zu erklären.
Fazit
- Auch wenn die Wettbewerbsvorteile von leistungsorientierten Vergütungsmodellen auf der Hand liegen (etwa bei der Gewinnung und Bindung von Talenten), herrscht eine grosse Diskrepanz zwischen den bereits umgesetzten Massnahmen und deren öffentlicher Wahrnehmung.
- Die Diskussion um Boni und Vergütungsmodelle muss weiter geführt werden. Dabei ist noch viel Aufklärungsarbeit nötig. Die obersten Prinzipien bei Vergütungsmodellen sind Einfachheit und Transparenz.