Ernst Fehr über Vertrauen als entscheidenden Faktor, um die gegenwärtige Krise zu überwinden.
“Es fehlt das Vertrauen in die Profitabilität von langfristigen Investitionen. Vertrauen ist aber ganz entscheidend von psychologischen Kräften geformt. Das Vertrauen ist aus verschiedenen Gründen angeschlagen. In Europa ist ein Zusammenspiel aus Markt- und Politikversagen dafür verantwortlich. Der Markt hat erst nach zehn Jahren gemerkt, dass die Griechen nicht so gute Schuldner sind wie die Deutschen – eine massive Form des Marktversagens.”
Ernst Fehr über überzogene Hoffnungen auf die Solidaritäts- und Fairness-Gedanken der “Occupy Wall Street”-Bewegung.
“Das wird wohl bald vorüber sein. Wichtig ist, dass die Politik die richtigen Schlüsse zieht und institutionelle Veränderungen einleitet, damit eine solche Krise nicht mehr passieren kann. Die Schweizer Politik geht mir der Erhöhung der Eigenkapitalanteile bei den Banken in die richtige Richtung. […] Solange wir die richtigen regulatorischen Massnahmen treffen, sind Märkte eine wunderbare Einrichtung. […] Markt und Staat sind keine Gegensätze, sie sind miteinander verzahnt.
Ernst Fehr über die Ökonomie als Instrument für eine bessere Welt.
“Die Ökonomie liefert Instrumente, die es mir erlauben, möglichst präzise Antworten zu bekommen, wie ich konkret Dinge verbessern kann. Wer die Welt verbessern will, darf kein Träumer sein – er muss klare, empirisch abgesicherte Antworten auf präzise Fragen geben können.”
Ernst Fehr diskutiert übrigens auch mit dem Philosophen und Autor Richard David Precht am Gottlieb-Duttweiler-Institut über Ökonomie und Philosophie. Die Debatte wird vom Schweizer Fernsehen aufgezeichnet und am 13. November um 11 Uhr auf SF 1 in der Sendung “Sternstunde Philosophie” ausgestrahlt.