“Stay hungry, stay foolish”, Steve Jobs, 1955-2011

Mit Steve Jobs starb ein visionärer Unternehmer, der alle Prinzipien der Verhaltensökonomie verkörperte. Er wollte verstehen, wie Menschen handeln. Und er schuf ihnen die Geräte, die sie dafür brauchen.

"Stay hungry, stay foolish", Steve Jobs, 1955-2011
Steve Jobs, 1955-2011, Foto: apple.com

Steve Jobs, 1955-2011, Foto: apple.com

“Apple hat einen Visionär und ein kreatives Genie verloren. Und die Welt einen aussergewöhnlichen Menschen. Wer das Glück hatte, Steve kennenzulernen und mit ihm zu arbeiten, hat einen Freund und inspirierenden Mentor verloren. Steve hinterlässt ein Unternehmen, das nur er so aufbauen konnte, und sein Geist wird Apple für immer prägen.”

So steht es auf der Website von Apple, seit bekannt wurde, dass Steve Jobs, Gründer des Unternehmens, gestern an Krebs verstorben war.

Jobs, der gemeinsam mit seinem Freund Steve Wozniak in den 70er-Jahren in seiner Garage einen neuen Computer gebastelt hatte, galt als der größte Innovator seiner Zeit und prägte das Weltbild einer ganzen Generation. Er machte Computer sexy, zu Produkten, die jeder haben möchte, weil sie den Alltag besser und auch schöner machen. Er war, wie der amerikanische Präsident Barack Obama noch in der vergangenen Nacht sagte, “einer der großartigsten amerikanischen Erfinder. Mutig genug, um anders zu denken, kühn genug, um zu glauben, dass er die Welt verändern könnte, und talentiert genug, um es zu tun.”

Verstehen, was Menschen wollen

Doch Jobs war auch ein begnadeter Unternehmer. Er war die leibhaftige Verkörperung aller Prinzipien der Behavioral Economics. Er wollte verstehen, wie Menschen handeln und denken. Und er schuf ihnen die Geräte, die sie brauchen. Gepaart mit strategischer Exzellenz, Leidenschaft und Leistungswillen über alle physischen Grenzen hinaus schuf er mit Apple eine Marke, die weit über seinen Tod hinaus wirken wird. Das gelang ihm, weil er eines der wichtigsten unternehmerischen Prinzipien bin die letzte Konsequenz anwendete: Nur einem war es erlaubt, Apples Markt zu kannibalisieren – Apple selbst. So formte er aus einem Computer-Hersteller ein multimediales Unternehmen, das in den vergangenen Jahren nicht nur den Musikkonsum und damit die Musikindustrie grundlegend veränderte. Jobs läutete mit iPhones, iPads und der dazu gehörigen Infrastruktur auch das Ende von Desktop-Computern und Notebooks ein.

“Keiner will sterben”, sagte Steve Jobs im Jahr 2005 bei einer denkwürdigen Rede in vor Uni-Absolventen in Stanford. “Und doch ist der Tod das Ziel, das wir alle gemein haben. Das ist so, wie es sein sollte, denn der Tod ist höchstwahrscheinlich die beste Erfindung des Lebens. Er bewirkt den Wandel. Er entrümpelt das Alte, um Platz zu machen für das Neue.”

Steve Jobs wurde 56 Jahre alt.

Youtube: Steve Jobs’ 2005 Stanford Commencement Address»