Ganzheitlicher Ansatz: Warum Händewaschen nicht ausreicht, um den Corona-Virus zu besiegen

Solange bloss an den Änderungsmechanismen bestimmter Verhaltensweisen geschraubt wird, gehen Menschen nicht ernsthaft genug gegen die Bedrohung durch COVID-19 vor. Ein Schlüssel zu langfristiger Compliance liegt in der richtigen Motivation.

Ganzheitlicher Ansatz: Warum Händewaschen nicht ausreicht, um den Corona-Virus zu besiegen

Ausgiebiges Händewaschen kann vor dem Corona-Virus schützen – wenn sich nur  alle an dieses Grundgebot halten würden. Da sich aber nach anfänglicher Compliance oftmals Nachlässigkeit breitmacht und sogar unter medizinischem Personal teilweise die irrige Meinung auftritt, vor dem Virus gefeit zu sein, müssen neue Lösungen her.

Es gilt, die nötige Motivation zu stärken, um die Verhaltensregeln der WHO zur Bekämpfung gesundheitsgefährdender Viren einzuhalten. Jene insgesamt 13 Richtlinien zeigen nur in Kombination die erwünschte Wirkung gegen Seuchen wie Covid-19. Wer sich vor allem auf das Händewaschen konzentriert, vernachlässigt eher Regeln wie Social Distancing, Vermeidung von Gesichtsberührungen oder richtiges Niesen. Sich nur – wenn auch unbewusst – auf eine Verhaltensnorm zu konzentrieren, ist einfach ineffizient.

Identität als möglicher Schlüsselfaktor

Um automatisiertes Verhalten, das sich hauptsächlich aus Ritualen der Kindheit ableitet, zu durchbrechen, können verhaltensökonomische Interventionen helfen. Der Faktor Identität spielt dabei zum Beispiel eine gewichtige Rolle. Ein erfolgreiches Beispiel für eine Initiative zur Verhaltensänderung stammt aus Queensland, Australien.

2006 herrschte dort eine schwere Dürre. Um Wasserknappheit zu vermeiden, nutzte eine Kampagne die soziale Identität, indem sie einen guten Queenslander propagierte: Jemand, der Wasser spart! In Folge wurde tatsächlich weniger Wasser verbraucht, ein Effekt, der sogar nach Ende der Dürre anhielt.

Verhaltensinterventionen aind essenziell bei der Bekämpfung von COVID-19. Es muss jedoch sichergestellt werden, dass ein ganzheitlicher Ansatz zur Verhaltensänderung verfolgt wird. Wenn das Hauptaugenmerk nur auf den Änderungsmechanismen bestimmter Verhaltensweisen liegt, ist es den Menschen kaum möglich, mit der Bedrohung durch COVID-19 richtig umzugehen. Stattdessen muss verstärkt an der Motivation gearbeitet werden:

People must be motivated to change their behavior more generally. By addressing wider motivations, we can enact a wider set of protection behaviors that can tackle the risk of COVID-19 exposure and expansion.

Quellen: