Unsere Kinder und Jugendlichen werden immer dicker. In den USA gilt schon jeder dritte Teenager als übergewichtig, Tendenz steigend. Verantwortlich dafür ist unter anderem die aggressive Werbung für ungesundes Essen und zuckerhaltige Softdrinks. Natürlich versuchen viele Eltern oder Schule zu vermitteln, dass sie sich mit Junk Food und Limo die Gesundheit ruinieren. Aber bewirken die wohlgemeinten Worte und Interventionen irgendetwas?
Wissenschaftler der University of Chicago Booth School of Business gingen einen neuen Weg. Ihre Grundannahme: Jugendlichen ist das Thema gesunde Ernährung prinzipiell egal, und vor allem: Sie neigen dazu, sich den wohlmeinenden Ratschlägen ihrer Erziehungsberechtigten eher zu widersetzen. Rebellion ist angesagt!
Die Wissenschaftler starteten unter den 14jährigen einer texanischen Schule folgende Versuchsreihe: Gruppe Eins bekam einen Text über die Versuche der Lebensmittelindustrie zu lesen, die Jugendliche und Kinder über Werbung und chemische Inhaltsstoffe an ihre Produkte zu binden versucht. Als beste Gegenwehr wird empfohlen, diese Lebensmittel zu vermeiden, denn nur ein Gewinneinbruch würde die Hersteller zu einem Überdenken ihrer Produktstrategien bringen. Der zweiten Gruppe wurde ein etwas mattes Lehrvideo über gesunde Ernährung für Jugendliche vorgeführt. Gruppe Drei war die Kontrollgruppe ohne jegliche Intervention.
Aufklärung zeigt Wirkung
Als der Direktor seine Schüler wie jedes Jahr mit einem „Snack Pack“ belohnte und dafür Zettel austeilen liess, wo sie ihre Wunschjause ankreuzen konnten, zeigte sich die Wirksamkeit der vorherigen Info-Massnahmen: Das traditionelle Lehrvideo zum Thema Ernährung hatte gar keine Wirkung (Gruppe 2). Gruppe 1 hingegen wählte eher Obst-Snacks anstatt industrieller Zuckerbomben an. Besonders erfreulich: Eine zweite Studie konnte nachweisen, dass dieser Effekt nach drei Monaten immer noch anhielt:
Bryan and his coauthors find that when teenagers read about the tactics junk-food companies use to attract and hook customers—including small children—for the sake of profits, they were more likely to choose healthy snack options. What’s more, this treatment effect persisted for months.
Ganz konkret: Die Wahrscheinlichkeit, dass Jungs am Schulbuffet Süssigkeiten kaufen, war um 31% gesunken.