Eine der grossen Errungenschaften der Behavioral Economics ist, jene psychologischen Einflussfaktoren zu berücksichtigen, die unser Verhalten beeinflussen. Diese sogenannten Biases kommen in der traditionellen Ökonomie nicht vor – dabei kann man bisher schon über hundert Varianten zählen. Steve Glaveski von der australischen Organisationsberatung Collective Campus stellt nun 36 Fehlannahmen vor, die speziell Innovation verhindern oder zumindest hemmen.
Zum Beispiel die Empathie-Falle, sprich: Wenn der Einfluss von Gefühlen unterschätzt wird, egal, ob diese einen selbst oder andere überwältigen. Übertragen auf den Innovationsprozess kann das heissen, dass Unternehmer oder Erfinder sich gerne in ihre Ideen verlieben anstatt das ursprüngliche Problem ordentlich zu identifizieren und zu bearbeiten.
Für jedes Problem gibt es eine Lösung
Zu jedem Bias bietet Glaveski auch eine Lösung. Im Fall überbordender Gefühle spricht er sich für Werkzeuge wie Problem-Interviews aus, um gleich zu Beginn dem wahren Problem auf den Grund zu gehen.
Ein weiteres schönes Beispiel ist der IKEA-Effekt. Er verführt uns dazu, selbst zusammengebaute Objekte hoch zu bewerten, unabhängig vom tatsächlichen Endergebnis. Glaveski erzählt von seinen Erfahrungen:
I see this play out repeatedly with technical folk – designers and developers mostly – who get so enthralled in what they’re working on, investing tonnes of sweat equity, only to get defensive when their business model or the commercial merit of their offerings are questioned, because they’ve worked oh so hard to bring them to fruition.
Mehr zu diesen und 34 weiteren Biases, die Innovation zu einer harten Prozedur mit möglicherweise unbefriedigendem Ergebnis machen können, findet sich hier.