Nudging lässt sich überall einsetzen, auch in der Umweltpolitik. Wie Stupser in diesem Kontext am besten wirken, analysiert ein Bericht der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder).
Dazu die Autoren der Studie:
Nudges can serve as a corrective measure in order to bias or re-bias human judgments in a desired direction without the use of active reflective reasoning. They therefore fill an important gap in the domain of non-restrictive, ‘soft’ policy instruments targeting reflective cognitive processes.
Wirksame Nudges sind unter anderem Labels oder Symbole, die direkt die Intuition ansprechen – etwa Aufkleber in Ampelfarben. Damit können eine gesündere Ernährung gefördert, beziehungsweise Übergewicht vorgebeugt und die Nahrungsmittelproduktion weniger belastend für die Umwelt ausgerichtet werden.
Auch Default-Optionen können ein effektives Nudging sein. Dazu zählt zum Beispiel die Voreinstellung für doppelseitiges Ausdrucken, die eine bewusste Entscheidung verlangt, Papier nur einseitig zu bedrucken – und damit Papier vergeudet.
Die Kombi macht’s
Wenn Nudges mit anderen sanften – also nicht zwingenden – Massnahmen kombiniert werden, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, sowohl das langsame als auch das schnelle Denken anzusprechen und einen grossen Teil der Bevölkerung anzusprechen.
Doch die Autoren geben zu bedenken:
[…] the combined use of classical policy tools with nudges is an area that requires further empirical verification. In the context of the long-term effects of nudges and their use in a mixed strategy, additional empirical and/or experimental research could be very useful when it comes to designing policies that reinforce certain beneficial habits.
Quelle: