Wie man Menschen zu einem gesünderen Lebensstil anregt

Ein gesunder Lebensstil senkt die Kosten der Gesamtgesellschaft. Doch wie regt man einen gesunden Lebensstil an?

Wie man Menschen zu einem gesünderen Lebensstil anregt

Alkohol, Zigaretten, schlechte Ernährung, keine Bewegung – die Gesundheit der Menschen hängt stark von diesen Faktoren ab. Und damit auch die Staatsausgaben, denn je mehr Volkskrankheiten wie Diabetes, Krebs und Herz-/Kreislaufleiden auftreten, desto teurer wird es. Ganze 86 Prozent der Gesundheitskosten wurden 2010 in den USA für Patienten mit einer oder mehreren chronischen Krankheiten ausgegeben.

Kampagnen sollen Bürger wieder zu gesünderem Verhalten anregen, und das immer öfter mit Hilfe der Verhaltensökonomie. Wie das aussehen kann, zeigt ein neues Paper der Deloitte University Press mittels zweier Modelle (Consumer Information Processing Model/CIP, Health Belief Model/HBM) sowie drei Beispielen. Etwa die „Strive to Beat 5“-Kampagne, bei der 110 junge Deloitte-Mitarbeiter innerhalb von vier Wochen lernen sollten, ihre Ernährung auf mehr Obst und Gemüse umzustellen (siehe Tabelle).

Im Gegensatz zur eher spärlich mit Informationen versorgten Kontrollgruppe erhielt die Testgruppe zahlreiche Tipps, wie man Obst und Gemüse am besten aufbereiten und in den Tagesplan integrieren könne bzw. wie positiv die gesundheitlichen Konsequenzen ausfallen, wenn man sich an die Ernährungsumstellung hält. Tatsächlich stellte sich bei 33% der Probanden die erhoffte Verhaltensänderung ein. In der Kontrollgruppe blieb im Grossen und Ganzen alles beim Alten.

Für eine wirksame Kommunikationskampagne müssen die Ziele genau definiert, ein passendes verhaltensökonomisches Modell gewählt und deren Wirksamkeit getestet werden, so das Fazit:

Whether you’re a government agency advocating citizens to vaccinate their kids, or a corporation trying to reduce employee health care expenses through quit-smoking programs, behavior change models can help you better target and communicate messages, potentially resulting in more people hearing and acting upon them.

Quelle:

Patrick Koeppl & Emily Robertson, The Healthy Choice, Deloitte University Press, June 4, 2015