Aus dem Artikel:
“Wissenschaftler suchen nach Möglichkeiten, die Prosozialität kurz- und langfristig zu beeinflussen. Denkbare Ansatzpunkte für Veränderungen wären möglicherweise der elterliche Erziehungsstil, die Lehrerarbeit mit Schülern, die Interaktion zwischen Peers oder die Geschäftskultur. Es kristallisiert sich mehr und mehr heraus, dass die Prosozialität gegenüber der „In-Gruppe“ flexibel und veränderlich ist. Evolutionär sind wir vielleicht vorprogrammiert, dass wir gegenüber der In-Gruppe großzügiger und gleichzeitig gegenüber der Out-Gruppe feindseliger werden. Diese Verhaltensweisen könnten jedoch formbar sein. Feindseligkeit gegenüber einer Out-Gruppe ist vielleicht unvermeidlich, die Zahl der Mitglieder in der In- und Out-Gruppe kann jedoch im Laufe der Zeit zu- oder abnehmen. Menschen sind möglicherweise von Natur aus parochial, durch die Zivilisation sind die In-Gruppen jedoch allmählich gewachsen – und dies ist ein Prozess, der gefördert werden könnte. Wenn wir beispielsweise miterleben, wie Menschen in einem weit entfernten Land leiden, sehen wir in den Betroffenen meist Menschen wie uns selbst, für die wir altruistisch empfinden – und nicht Mitglieder einer Out-Gruppe, denen gegenüber wir wenig Mitgefühl und vielleicht sogar Feindseligkeit verspüren würden.”
Zum vollständigen Text von Ernst Fehr im Child and Family Blog»